Kleve Malerei-"Kondensat" im ArToll-Kunstlabor

Kleve · 14 internationale Künstler beschäftigen sich ausschließlich mit der Malerei. Eröffnung 17. Oktober.

 Malerei steht im ArToll im Mittelpunkt.

Malerei steht im ArToll im Mittelpunkt.

Foto: Klaus Stade

Auf einem weißen Hintergrund sieht man eine große Farbwolke. Die "Wolke" besteht aus Rot- und Orangetönen, auch gelbe Farbe ist zu sehen. In der Mitte sind die Farbtöne kräftiger als außen, wo sie leicht verschwommen wirken. Der Blickfang des Bildes ist eine schwarze Linie, die sich von links in einem rechten Winkel über das Bild hinzieht. Sie endet in einem Kreis und über das Bild verteilt sind noch einige schwarze Tupfer zu sehen. Der Künstler Chin Wu stammt aus Taiwan, lebte in New York und in London. "Mit meinen Bildern verbinde ich die chinesische mit der amerikanischen Kultur. Die schwarze Linie, die auf jedem meiner Bilder zu sehen ist, drückt meine Emotionen aus", erklärt Chin Wu. Er male danach, was er fühlt und was sein Herz ihm sage.

14 internationale Künstler wirken bei dem Malerprojekt "Kondensat" im ArToll Kunstlabor mit. Sie kommen aus Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und England. "Mit diesem Malprojekt möchten wir zeigen, dass reine Malerei auch sehr vielfältig und spannend sein kann", sagt Dini Thompsen, Künstlerin und Initiatorin des Projektes. "Kondensat" stelle sich dem Diskurs um die Bedeutung der Malerei in Zeiten von Videokunst und Fotografie. "Dadurch, dass sich die Künstler alle ausschließlich mit Malerei beschäftigen, findet auch untereinander ein großer Austausch statt. Zum Beispiel wird über technische Methoden gefachsimpelt", erklärt Künstlerin Brigitte Baldauf.

Baldauf hat ein klares Konzept, nach dem sie ihre Bilder malt: Einen braunen zerknüllten Haufen Pappe aus einem Lieferkarton fotografiert sie ab. Auf einem aus Grautönen bestehenden Hintergrund ist der "Papphaufen" im Mittelpunkt gemalt. "Meine Bilder spielen mit dem Wahrnehmungsvermögen. Das Fundstück im Mittelpunkt wirkt nicht wie gemalt, sondern eher wie ein Foto. Ist es aber nicht", erklärt sie lachend. Projektleiterin Dini Thomsen selbst stellt auch ihre Werke vor: Auf einer ovalen Leinwand ist mit weißer, schwarzer und roter Acrylfarbe der Umriss einer Person zu sehen. Mit Gips werden bestimmte Merkmale der Person hervorgehoben. Augen oder Nase erkennt man nicht unbedingt. "Ich habe mich von den Bildern der Ahnen in Schlössern von Königen inspirieren lassen. Alle Menschen haben Vorfahren, warum sollten also nur die reichen solche Bilder von sich haben?", fragt Thomsen. Es wird also ein Raum mit einer Kette von "Ahnenbildern" geben.

Eröffnung der Ausstellung ist am Samstag, 17. Oktober, 15.30 Uhr im Kunstlabor ArToll, Zur Mulde 10, Bedburg-Hau.

(awoi)
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