Kleve Mario Krude (Linke)

Kleve · Mario Krude sagt: "Ich bin nicht das, was man einen ,linksversifften Gutmenschen' nennen würde. Sondern noch ein selbst denkender Gutmensch." Er sieht sich als "Realo": Er teile auch konservative Ansichten, könne AfD-Wähler in mancher Hinsicht schon verstehen - auch wenn er von der AfD nichts halte. Der 45-Jährige ist ein Kind der Region: zwar in Berlin geboren, aber in Rheurdt aufgewachsen, in Geldern zu Hause.

 Mario Krude aus Geldern steht als Direktkandidat für Die Linke.

Mario Krude aus Geldern steht als Direktkandidat für Die Linke.

Foto: Die Linke

Er ist erwerbslos und hatte auch nie einen Beruf. Die Realschule verließ er 1988 ohne Abschluss, brach eine Ausbildung als Aufbereiter im Bergbau und eine als Bürokaufmann ab. Wissen hat er sich privat angeeignet. "Ich kenne mich mit Gesetzen aus", sagt er. "Im Grunde genommen ist an mir ein Verwaltungsfachangestellter oder ein Diplom-Sozialarbeiter verloren gegangen." Frühe Erfahrung: Als er mit 18 Jahren zum Wehrdienst sollte, klagte er gegen die Bedingungen der Musterung.

Dadurch wurde er nie eingezogen. Heute ist Mario Krude ehrenamtlich in der Sozialberatung im Verein "Selbsthilfe" engagiert, er hilft im Verein "Papillon" und will den Realschulabschluss nachholen. Politisch geprägt habe ihn im negativen Sinne die Erfahrung der Ära Kohl. Denn durch die verfestigte sich bei ihm das Gefühl: "Da passiert nichts." Es gebe keine echte Einbindung des "kleinen Mannes: "Du darfst alle vier Jahre deine Stimme abgeben, das war's dann", beschreibt er.

"Politik ist ein schmutziges Geschäft." Deshalb war er nie in einer Partei, bis er vor etwa zwei Jahren über persönliche Kontakte zur Linken gekommen sei. Sein Ziel: "Mehr für ,die da unten'. Dass es gerechter im Land vorgeht."

(szf)
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