Kleve Marlene Linke mit 82 Jahren in Kleve gestorben

Kleve · Diese Frau wird in Erinnerung bleiben. Weil sie einen gehörigen Anteil an der Gründung des Palliativnetzwerks linker Niederrhein hatte, weil sie mit ihrem Verein "Gemeinsam statt einsam" dafür sorgte, dass schwerstkranke Menschen immer häufiger ihre letzte Lebenszeit zuhause statt in einer Klinik verbringen konnten. Auch ihr unkonventionelles Äußeres wird niemand, der sie kannte, vergessen: Marlene Linke trug ihr Haar auch in reifen Jahren stets zu zwei langen Zöpfen geflochten. Nun ist die Kleverin 82-jährig nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

 Die Klever Medizin-Journalistin Marlene Linke ist tot.

Die Klever Medizin-Journalistin Marlene Linke ist tot.

Foto: Gottfried Evers

Marlene Linke war eine anstrengende Frau. Wenn sie die Redaktion betrat, zog das Arbeit nach sich. Denn sie hatte viel zu sagen, wollte viel bewirken. Die Themen, die die frühere Medizinjournalistin umtrieben, waren nie abgearbeitet. Wie das Altern sein kann, hatte sie nicht zuletzt an ihrem eigenen Ehemann aus der Nähe kennengelernt. Klaus Linke, der an Demenz litt, konnte sich auf seine Frau verlassen. Ihn der Fürsorge eines Pflegeheims zu übergeben, lehnte sie ab. Linke kümmerte sich bis zuletzt selbst um ihren Mann, erfuhr aber auch, dass Hilfe rar war. Ein sehr persönlicher Grund für die Journalistin und Autorin, sich für das "zuhause in Würde sterben" einzusetzen.

Die Widerstände der Krankenkassen und eines Teils der Ärzteschaft nahm sie nicht hin, kämpfte, argumentierte und verlangte immer weiter. Als der Kevelaerer Arzt Dr. Johannes Horlemann im Juli 2011 das Palliativnetzwerk aus der Taufe hob, in dem sich Kliniken, niedergelassene Ärzte und Pflegedienste gemeinsam für die Patienten und ihre Angehörigen einsetzen, war damit auch Marlene Linkes großes Anliegen weitgehend erfüllt. In den vegangenen Jahren hatte sie sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen. 2009 allerdings ließ die Stadt Kleve ihr noch eine besonder Ehre zukommen: Linke erhielt die Johanna-Sebus-Medaille, weil wie der damalige Bürgermeister Theo Brauer sagte, sie und ihr Verein sich "wie einst Johanna Sebus für Mitmenschen in einer besonderen Lebenslage" einsetze.

Der Trauergottesdienst ist am Freitag, 19. August, um 10 Uhr in der Klever Unterstadtkirche. Urnenbeisetzung um 12 Uhr auf dem Friedhof in Kalkar.

(nik)
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