Kleve Mehr als 30 Häuser auf dem Schlachthof

Kleve · Das Gelände des alten Schlachthofes im Anschluss der Klimaschutzsiedlung kann bebaut werden. In der Mitte des Gebietes sollen Einfamilienhäuser und eine Kita für den Regenbogen möglich werden, am Rand Mehrfamilienhäuser.

 Die alte Schlachthofvilla beherbergt noch die integrative Kita Regenbogen. Hier plant man einen Neubau im angrenzenden Baugebiet.

Die alte Schlachthofvilla beherbergt noch die integrative Kita Regenbogen. Hier plant man einen Neubau im angrenzenden Baugebiet.

Foto: Gottfried Evers

Das mit viel Enthusiasmus und Herzblut begonnene Experiment "Klimaschutzsiedlung" in Kleve mit Stadthäusern, Bauherrengruppen und Passivhäusern wird nicht fortgesetzt. Das an die Klimaschutzsiedlung anschließende Baugebiet auf dem Gelände des alten Schlachthofes wird als "normales" Baugebiet ohne Vorschriften für hochgedämmte Häuser weiter entwickelt. Die Planung der Stadt, die jetzt im Bau- und Planungsausschuss vorgestellt wurde, sieht hauptsächlich Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Doppelhäuser für diesen Bereich zwischen Stadionstraße, Lindenallee, Merowingerstraße und Willy-Brandt-Straße vor. Entlang dieser Straßen sollen anstatt der dreigeschossigen Häuser an der Stadionstraße künftig nur noch zweigeschossige Mehrfamilienhäuser gebaut werden können. Damit wolle man auch auf die kleinteiligere Bebauung im Hellingsbüschchen und an der Lindenallee reagieren, so Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer.

Der Grünzug, der das neue Baugebiet parallel zur Merowingerstraße durchzieht, soll noch zehn Meter breit sein. Erschlossen werden die 22 Baufelder für Einzel- und Doppelhäuser über Straßen, die noch von der Stadt angelegt werden. Fußwege, die auch von Fahrradfahrern benutzt werden können, sollen die Erschließungsstraße mit der Lindenallee und der Merowingerstraße verbinden. Über die Stichstraßen können auch die langen Gärten der Merowingerstraße erschlossen werden, so Rauer bei der Vorstellung der Planung.

"Die Vermarktung des Baugebietes Klimaschutzsiedlung hat uns gezeigt, dass in Kleve mehr Einzel- und Doppelhäuser gefragt sind", sagt Rauer. Auch der Geschosswohnungsbau werde nicht entsprechend nachgefragt, so der Technische Beigeordnete auf die Anfrage von Heinz Goertz (Offene Klever), warum das Baugebiet nicht mehr verdichtet sei.

Wiltrud Schnütgen schlug vor, den Grünzug wieder breiter zu machen, so wie auf den der Politik zunächst vorgelegten Planungen. "Auch dies ist der Vermarktung geschuldet", sagt Rauer. Denn die Stadt möchte über den Verkauf der Grundstücke Geld einnehmen und ihren Etat im Gegenzug nicht mit weiteren Kosten für die Pflege eines noch größeren Grünzuges durch die Umweltbetriebe belasten, so Rauer. CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing riet ab, angesichts der Sparrunden, die die Stadt machen müsse, den Grünzug zu verbreitern. Nach der Diskussion wurde die Offenlage einstimmig empfohlen. Nach der Ratssitzung wird der Plan im Internet veröffentlicht.

Der Vorstand der integrativen Kindertagesstätte Regenbogen denkt darüber nach, das Domizil in der alten Schlachthausvilla nach 20 Jahren zu verlassen. "Wir sind in einer Planungsphase und diskutieren darüber auf Vorstandsebene", sagte gestern Sebastian Eul, Leiter der Kita. Man wolle die Kita zukunftssicher machen - vor allem im Bereich der Qualitätssicherung und der Barrierefreiheit, die in einem Neubau besser umzusetzen sind. Man habe auch erste Gespräche mit der Stadt über das Grundstück geführt, sagt Eul. Das sieht der Bebauungsplan dann auch mitten im Baugebiet vor.

Die Villa wäre, wenn die Kita ausziehen sollte, vor allem als Wohnhaus zu nutzen, sagt Rauer.

(RP)
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