Kleve Mehr Platz für Beuys und Pädagogik

Kleve · Das Museum Kurhaus Kleve baut um: Die Beuys-Arbeiten sollen mehr Raum bekommen und die Museumspädagogik endlich das versprochene neue "Zuhause": mit Tageslicht, Wasseranschluss und viel Raum. Eröffnung: 28./29. Juni.

 Die Beuys-Sammlung im Museum Kurhaus Kleve soll großzügiger in zwei eigenen Sälen präsentiert werden. Der schmale wie lichte Raum, in dem derzeit die Vitrinen gezeigt werden, wird die neue Heimstatt der Museumspädagogik mit einem weiteren Raum für die Druckerpresse.

Die Beuys-Sammlung im Museum Kurhaus Kleve soll großzügiger in zwei eigenen Sälen präsentiert werden. Der schmale wie lichte Raum, in dem derzeit die Vitrinen gezeigt werden, wird die neue Heimstatt der Museumspädagogik mit einem weiteren Raum für die Druckerpresse.

Foto: Gottfried Evers

Kleve Harald Kunde löst sein Versprechen ein: Die Museumspädagogik steigt vom Keller hinauf in neue Räume. Die künftige Wunderkammer wird große Fenster haben, einen Wasseranschluss und einen festen Platz für die neue Druckerpresse - es wird in naher Zukunft genügend Raum für die kreativen Nachwuchskünstler geben. Als Zielvorstellung ist klar definiert: Die Eröffnung wird am Samstag, 28. Juni, gefeiert. Das bestätigte Museumsdirektor Prof. Kunde gestern auf Anfrage.

Dazu muss Kleves Aushängeschild wieder "umbauen". Die baulichen Veränderungen halten sich allerdings im Rahmen. Die Kinder und Jugendlichen sollen vom Keller ins alte Friedrich-Wilhelm-Bad ziehen, das 2012 nach mehrjährigem Neu- und Umbau erst eröffnet wurde. Dort werden die Räume, die den Katharina-von-Kleve-Saal mit dem prächtigen Foyer und der Beuys-Wanne verbinden, umgenutzt. Eine Tür-Öffnung wird mit einer satinierten Glasscheibe verschlossen, eine neue Glastür mit der Aufschrift "Wunderkammer" kündet vom Eintritt in die Welt der Museumspädagogen.

Tritt man durch die neue Tür im schmalen Flur, geht's nach links in die Räume an der Tiergartenstraße, in denen derzeit noch eng die Beuys-Vitrinen stehen. Hier laden künftig lange Tische zum kreativen Werkeln unter kundiger Anleitung des Pädagogen-Teams ein. Weil für die Kunst Wasser gebraucht wird, um Farben oder Gips anzumengen, um Pinsel zu säubern, wird ein Wasseranschluss gelegt. Auf der anderen Seite des Flurs wird die neue Druckerpresse ihren Stammplatz bekommen. Die steht dann im jetzigen, innen liegenden Kabinett für die Beuys-Grafik, das für die Museumspädagogik noch abgetrennt werden wird. So sehen die Planungen aus, die die Kleinteiligkeit der dortigen Räume auffängt und die Museumspädagogik im Museum Kurhaus in eine neue Ära versetzen wird. "Das wird alles sehr schön werden", sagte im Vorfeld zur Umgestaltung Freundeskreis-Vorsitzende Ulrike Sack. Damit werde das Museum für die Kleinen noch attraktiver, so Sack.

"Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten zügig über die Bühne gehen werden", sagt Kunde - und kündet mit der Eröffnung der neuen Pädagogik am 28. Juni auch eine runderneuerte Präsentation der Sammlung an. Die wird abends in einer Preview vorgestellt werden und am nächsten Tag zusammen mit der Museumspädagogik gebührend eröffnet. Das genaue, bunte Programm wird noch bekannt gegeben.

Bei der Neupräsentation der Sammlung sollen vor allem die Beuys-Arbeiten mehr Platz bekommen. Die Grafiken und Zeichnungen, die noch im Durchgang zur Wanne im Foyer hängt, soll die Spalletti-Installation im Friedrich-Wilhelm-Bad ersetzen.

Beuys-Atelier und das Foyer mit Wanne bleiben natürlich gesetzt, der neue Saal hinter dem Atelier wird allein mit Beuys-Arbeiten eingerichtet, ebenso, wie der darüber liegende Saal in der ersten Etage. Hier lassen sich die Arbeiten des Klever Bildhauers dann auf zwei Sälen zusammen präsentieren. Damit trägt der "Beuys-Westflügel" zu Recht seinen Namen, bekommt das Friedrich-Wilhelms-Bad eine klarere Ordnung.

Die Bilder des Barock im ersten Obergeschoss werden also Beuys weichen müssen. Sie korrespondieren künftig logisch mit dem Mittelalter im Katharina-von-Kleve-Saal. "Dieser Saal wird unsere Schatzkammer, Beuys gewinnt an Raum dazu", fasst Kunde die Rotation im Kurhaus zusammen. Weitere Details will er noch nicht preisgeben.

(RP)
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