Kreis Kleve Melken mit dem Kuh-Karussell

Kreis Kleve · 200 Kühe zu melken ist eine Menge Arbeit. Deshalb hat Bauer Wilfried Oestrich eine Maschine, die ihm dabei hilft. Sie sieht aus wie ein Karussell und zapft den Tieren fast ganz automatisch die Milch ab.

Kreis Kleve: Melken mit dem Kuh-Karussell
Foto: Heinrich Schwarze-Blanke

200 Kühe hat Bauer Wilfried Oestrich. An jedem Tag müssen sie zwei Mal gemolken werden. Würde der Bauer das von Hand machen, würde es viel zu lange dauern, bis die Euter leer sind. Deshalb hat Wilfried Oestrich eine Melkmaschine, in der fast alles automatisch funktioniert. Sie sieht aus wie ein Karussell auf der Kirmes, nur viel langsamer. Sonst würde den Tieren wohl auch schlecht.

Bevor gemolken wird, sind die Kühe im Warteraum. Dort stehen sie Schlange und gehen dann, immer zu dritt, zur Melkmaschine. Die Tiere wissen, wann sie loslaufen müssen, weil dann eine Hupe laut tutet. Für den Fall, dass sie doch mal vergessen, zu gehen, schiebt ein großes Brett sie vorsichtig zum Melken. Die Kühe trotten zu ihrem Platz — sie erkennen ihn, weil sie nur dorthin gehen können.

Den Kopf strecken sie nach außen, das Hinterteil nach innen. In der Mitte des Karussells steht dann Wilfried Oestrich. An das Euter der Tiere schließt er vorsichtig das Melkgeschirr an. Das arbeitet genau so, wie Hände arbeiten, wenn man mit ihnen eine Kuh melkt. Immer wieder drückt es vorsichtig zu und lässt dann wieder los. Das muss es, damit in der Zeit neue Milch in den Euter einschießen kann.

Die Milch läuft dann durch einen Schlauch und über ein Rohr in einen großen Kanister. Sie ist ziemlich warm, wenn sie aus dem Euter kommt und muss schnell stark gekühlt werden — sonst vermehren sich Keime, die sich nicht vermehren sollen. Die Milch von Tieren, die gerade Medikamente bekommen, darf gar nicht benutzt werden. Sie wird in einem Kanister gesammelt und dann weggeschüttet.

Langsam ruckelt das Kuh-Karussell vorwärts. Immer neue Tiere kommen dazu, schon gemolkene verlassen das Karussell und gehen zurück in den Stall. Zwei Stunden dauert es, bis alle Tiere in der Melkmaschine waren. Und zurück in ihren Stall dürfen.

(RP)
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