Kranenburg-Wyler Melodien für Millionen

Kranenburg-Wyler · Monsignore Marco Frisina aus Rom komponierte für den Weltjugendtag 2000. Jetzt war er in Wyler zu Gast.

 Begleitet vom Niederländischen Symphonieorchester musizierte der Cäcilienchor Wyler unter der Leitung von Marco Frisina

Begleitet vom Niederländischen Symphonieorchester musizierte der Cäcilienchor Wyler unter der Leitung von Marco Frisina

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"Wie kommt der Cäcilienchor Wyler an Monsignore Marco Frisina, Komponist und Priester aus Rom?" In einem Gespräch mit dieser Zeitung erzählte der Dirigent Theo Giesbers, unterstützt vom 1. Vorsitzenden Arjan Schreurs, etwas über die Hintergründe dieser Begegnung mit dem Geistlichen, der in Rom den Titel "Maestro Direttore della Cappella Musicale della Basilica di S. Giovanni in Laterano" trägt. Sinngemäß übersetzt: "Musikdirektor an der Lateranbasilika, der Kathedrale des Papstes".

Theo Giesbers unternahm 2001 eine Italienreise und landete "in der grausamen Textilstadt Prato". Die Kirche war geschlossen, aber in einer Buchhandlung erwarb der musikalische Niederländer aus Groesbeek eine Partitur und eine Musikkassette von Msgr. Frisina. Darauf stand die Messe "Cristo nostra salvezza", die jetzt in der Marienbasilika in Kevelaer beim Besuch des Prälaten zur Aufführung kam. "Bei einem Besuch 2002 in Florenz habe ich alles von Frisina gekauft", erzählt Giesbers. Dann kam die denkwürdige Reise des Wylerer Chores im November 2003 nach Rom. In der Lateranbasilika hörten die Chormitglieder das Frisina-Werk "Tu sei il Cristo". In der Kathedrale von "Santa Maria Maggiore" befindet sich die Kapelle mit dem Gnadenbild "Salus Populi Romani". Hier sang der Chor die Messe "Cristo nostra salvezza" von Marco Frisina. "Danach erlebten wir unglaublich dankbare italienische Zuhörer mit Tränen in den Augen", sagt Theo Giesbers. Am letzten Tag der Romreise stand in der Kirche "Santa Cäcilia" eine weitere Aufführung des römischen Komponisten auf dem Programm. Den Gottesdienst zelebrierte der Monsignore, der Rektor verschiedener Kirchen ist, in Konzelebration mit den Pfarrern Heinz-Norbert Hürter und Christoph Scholten sowie dem Diakon Thomas Fonck. Dabei gab der Musikdirektor der Lateranbasilika das Versprechen, den Kranenburger Ortsteil Wyler zu besuchen. "Seit 2001 singt der Cäcilienchor aus Wyler ungefähr 80 liturgische und weltliche Kompositionen von Marco Frisina. Er ist der beliebteste Komponist des Chores", sagt Vorsitzender Schreurs. Kein Wunder also, dass dieser ehrenwerte Komponist dem Kirchenchor kürzlich einen Besuch abstattete. Begleitet vom Niederländischen Symfonieorchester fanden mit dem Besucher aus der Ewigen Stadt Konzerte des Cäcilienchores Wyler in der St.-Johannes-Baptistkirche in Wyler, in der Cenakelkerk der Heilig-Landstichting/Niederlande und in der Marien-Basilika in Kevelaer statt. Beim Konzert in Wyler ließ es sich der Komponist nicht nehmen, den Chorsatz "La via dei martiri" (Den Weg der Märtyrer) persönlich zu dirigieren. "Es war sehr spannend, einzigartig, ergreifend und schön", erinnern sich die beiden Chormitglieder. Es gab während der Besuchstage einzelne Gottesdienste, und die Messe in der Basilika zelebrierte der Monsignore erstmalig in deutscher Sprache. "Fast alle Werke waren in Deutschland und den Niederlanden Uraufführungen", sagt Dirigent Theo Giesbers, "es gab sogar eine Welturaufführung, als die Solistinnen Kerstin Jansen-Verhoeven und Ilka Kropmann-Verhoeven in Kevelaer das "Santo" übersetzt in Deutsch sangen. Ein neues Werk, das der Geistliche in Wyler komponierte, kam einige Tage später im Vatikan zur Aufführung.

(RP)
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