Kleve Minoritenplatz - Ideen, aber noch kein Konzept

Kleve · Bei der Zukunftswerkstatt reichten die Vorschläge von der Bebauung durch einen Investor bis zu einem Kulturzentrum. Die Stadtverwaltung will bald ihren Entwurf für die Gestaltung des Geländes vorlegen.

 Der Minoritenplatz, umgeben von Rathaus, Deutscher Bank und Volksbank. Die große Frage: Wann und wie wird er bebaut?

Der Minoritenplatz, umgeben von Rathaus, Deutscher Bank und Volksbank. Die große Frage: Wann und wie wird er bebaut?

Foto: Peter Graupner

Hat in der Schwanenstadt Neues eine Chance? Dieser Frage widmeten sich dieses Mal die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt von Rheinischer Post und Volksbank Kleverland.

 Die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt von Rheinischer Post und Volksbank Kleverland.

Die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt von Rheinischer Post und Volksbank Kleverland.

Foto: Gottfried Evers

Am Beispiel Minoritenplatz wurde deutlich, wie unterschiedlich die Vorstellungen der Klever von der Gestaltung ihrer Stadt sind. "Der Minoritenplatz muss verkauft und bebaut werden - und zwar von einem Investor", machte Bernd Zevens, Geschäftsführer der Zevens Grundbesitz GmbH, deutlich. Alwine Strohmenger-Pickmann, Vorsitzende Klevischer Verein für Kultur und Geschichte, bemängelte, dass die Verwaltung keine Gesamtplanung für die Gestaltung freier Flächen in Kleve habe. Baudezernent Jürgen Rauer hielt dagegen: "Im Frühjahr werden wir das Platzkonzept in die Ausschüsse bringen."

Jörg Cosar (CDU), Vorsitzender im Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung, betonte, dass die Klever Parteien eine kleinteilige Bebauung des Minoritenplatzes wünschen. Julia Blank, Vorsitzende Kontaktkreis freischaffender Architekten unterer Niederrhein, schlug vor, einen "Kulturbau" auf dem "letzten freien Platz im Herzen von Kleve" zu errichten. Sie denkt an eine Stadtbücherei, denn die jetzige sei "unansehnlich". Das hält Cosar für ausgeschlossen. "Ein Kulturzentrum wird's in den nächsten 30 Jahren nicht geben." Blank konterte: "Das ist nicht schlimm. Man kann den Platz doch erstmal liegenlassen. Wir wollen auf keinen Fall Gewinnmaximierung von Investoren betreiben."

Architekt Barend van Ackeren (FDP) schlug vor, das "Los" Minoritenplatz zu splitten. "Dann können auch Klever als Investoren auftreten. Da kommt reflexartig etwas Besseres heraus." Jürgen Gietemann, Parteivorsitzender der Klever SPD, votierte für einen Architektenwettbewerb. "Wir können den Platz in zwei oder drei Lose aufteilen. Das will ich mir offen halten."

Anderes Thema: Die geheimnisumwitterte "Denkmalliste" wird wohl noch länger unter Verschluss bleiben. 500 Häuser sollen auf der Liste stehen, die Stadtarchiv, Heimatverein und Kenner der Stadt unter Beratung des LVR-Amtes für Denkmalschutz in Brauweiler erstellt haben. Alle Häuser auf dieser Liste - zum großen Teil private Gebäude - werden in den nächsten Jahren von Mitarbeitern des Denkmalamtes begutachtet. Sind sie denkmalwürdig, wird ein entsprechendes Verfahren eingeleitet. Der für den Kreis Kleve zuständige Denkmalpfleger Dr. Andreas Stürmer erläuterte, warum die Liste nicht veröffentlicht wird: "Sonst wäre ganz viel eingerissen oder ausgetauscht worden." Damit meint Stürmer, dass Hausbesitzer beispielsweise durch den Austausch von Fenstern ihnen lästige Denkmalschutzaufgaben umgehen wollen. Investor Bernd Zevens fehlt trotzdem das Verständnis für die Geheimhaltung der Liste: "Man muss von vornhinein offen legen, welche Gebäude zum Denkmal erklärt werden könnten. Es kann nicht angehen, dass man erst ein Gebäude kauft, das dann plötzlich zum Denkmal erklärt wird."

(RP)
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