Kreis Kleve Mit Kopf und Kraft

Sebastian Karasek, 19 Jahre alt, absolviert bei Bedachungen Jansen eine dreijährige Ausbildung zum Dach-, Wand- und Abdichtungstechniker. Ein Beruf an der frischen Luft, der dem Klever aber auch viel abverlangt.

 Sehen, was man mit den Händen geschafft hat: Sebastian Karasek (19) ist mit Leib und Seele Dachdecker.

Sehen, was man mit den Händen geschafft hat: Sebastian Karasek (19) ist mit Leib und Seele Dachdecker.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Ein Bürojob, das ist nichts für ihn. Sebastian Karasek, 19 Jahre alt aus Kleve, wollte viel lieber an der frischen Luft arbeiten. Dass es dann letztendlich die schwindelerregende Höhe geworden ist, dafür gab ein dreiwöchiges Schulpraktikum bei Bedachungen Jansen in Kleve den Ausschlag.

Mit den Händen schaffen

"Die Arbeit auf dem Dach ist vielfältig. Und zu sehen, was man mit den Händen alles schaffen kann, ist ein unheimlich schönes Gefühl”, sagt Karasek, der am liebsten auf dem Steildach arbeitet. Das ist der konventionellste Bereich im Dachdeckerhandwerk, der gleichzeitig aber auch die meiste Begabung erfordert. Denn neben der Dachziegeleindeckung müssen dabei noch zahlreiche andere Faktoren wie zum Beispiel die Traglattung, die Regenrinne, das Anschließen an Dachaufbauten beachtet werden.

Wer bei Bedachungen Jansen arbeitet, muss jedoch mehr können als nur handwerklich begabt und schwindelfrei sein. "Unsere Auszubildenden müssen auch was im Kopf haben”, sagt Eric Jansen. Ein guter Realschulabschluss ist dem Dachdeckermeister aus Kleve genauso wichtig wie die Allgemeinbildung. Wichtig für den Beruf seien zudem umfangreiche Kenntnisse im Fach Mathematik. "Winkelfunktionen und Prozentrechnung ­ all das wird bei der täglichen Arbeit abverlangt”, sagt Jansen.

Nach dem Vorstellungsgespräch muss der Auszubildende ein Praktikum bei Bedachungen Jansen absolvieren. "Dann lernt der Auszubildende den Umgang vor Ort und auf der Baustelle sowie die körperliche Arbeit so richtig kennen. Viele Bewerber haben erst danach gemerkt, dass der Job nichts für sie ist. Vor allem Mädchen sind dabei an ihre Grenzen gestoßen”, sagt Jansen, der bisher nur männliche Auszubildende hatte.

Sebastian Karasek, der gerne ins Fitness-Studio geht, hat mit der körperlichen Arbeit kein Problem. Dass er bei Bedachungen Jansen selbstständig Leistung bringen und zeigen muss, ist ihm auch bewusst. "Dafür sind aber auch meine Übernahme- und Aufstiegschancen nicht schlecht”, so Karasek, der jetzt im dritten Lehrjahr ist und einmal in der Woche die Berufsschule besucht. Denn in der Regel werden nach der erfolgreichen Abschlussprüfung die Lehrlinge bei Bedachungen Jansen, die insgesamt 58 Mitarbeiter und fünf Auszubildende beschäftigen, übernommen. Und so manch einer ist in dem Klever Handwerksunternehmen, das auch eine Niederlassung in Erfurt hat, vom Gesellen über den Vorarbeiter bis hin zum Bau- oder Werksleiter gewachsen. "Bei entsprechender Fortbildung und Vergütung ­ versteht sich”, sagt Jansen.

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