Kleve Montessori künftig an der Spyckschule

Kleve · Die Grundschule in Griethausen wird aufgelöst und die Spyckschule wird zur Montessori-Schule. Das beschloss der rat der Stadt Kleve mit großer Mehrheit gestern Abend. Die Ring-Brücke über den Spoykanal soll 2016 saniert werden.

 Die Spyckschule wird mit der Schule in Griethausen zusammengelegt, ausgebaut und Montessori-Schule werden.

Die Spyckschule wird mit der Schule in Griethausen zusammengelegt, ausgebaut und Montessori-Schule werden.

Foto: Evers

Die eine Schule schließt, damit die andere überleben kann: Mit großer Mehrheit beschlossen die Mitglieder des Rates der Stadt Kleve gestern Abend die Neugründung der "Gemeinschaftsgrundschule, Montessorischule, Stadt Kleve", die ab 2018 in der sanierten und mit einem Anbau versehenen Spyckschule untergebracht wird. Es gab eine Gegenstimme und eine Enthaltung (beide FDP). 2018 wird damit die Tradition der Schule in Griethausen zu Ende gehen. Zum Schuljahr 2015/16 wird an der Spyckschule Montessori eingeführt. "Es ist immer schwierig, Schulen schließen zu müssen, aber wir müssen ehrlich zu den Eltern sein: die Grundschule in Griethausen wäre nicht zu halten gewesen", so Michael Bay, Grüne.

Zuvor hatte Jörg Cosar für die CDU deutlich gemacht, dass an der Zusammenlegung der Schulen mit der daraus folgenden Schließung des Standortes Griethausen kein Weg vorbeigehe. "Das rettet die Spyckschule", sagte Cosar. Eine Dependance-Lösung mit Griethausen wäre nicht sinnvoll, das hätten ähnliche Modelle in Keeken und Donsbrüggen gezeigt. Über die pädagogische Ausrichtung der Schule habe der Rat der Stadt nicht zu entscheiden, das sei Sache des Schulamtes.

Dem stimmte auch SPD-Fraktionschefin Petra Tekath zu. "Für Kinder ist Montessori kein Nachteil", sagte Tekath. Hedwig Meyer-Wilmes, Fraktionschefin der Grünen, schloss eine Zweigleisigkeit von Regelschule und Montessori unter einem Dach, wie sie von der Elternschaft der Spyckschule gefordert wurde, aus. Heinz Goertz schloss sich für die Offenen Klever den Vorrednern an, allein Daniel Rütter (FDP) stimmte dagegen: "Ich habe die Sorge, dass wir hier Schulpolitik gegen den Willen der Eltern machen", sagte er.

Kleves Brücken sind marode, halten aber noch: Das ist die Einschätzung von Klaus Münster, Projektleiter beim zuständigen Straßen.NRW. Die Brücke über die Spyckstraße werde noch zehn Jahre halten, dann werde man sie erneuern müssen. Eine Sanierung sei nicht wirtschaftlich, sagte Münster. Wie das vonstatten gehen soll, darüber habe man sich noch keine Gedanken gemacht. Anders sieht es mit der Brücke über den Spoykanal aus: Die soll ab 2016 runderneuert werden, dann bekommt sie verstärkte Pfeiler und neue Fahrbahndecken. Die Bauarbeiten können sich bis weit in 2017 hinziehen. "Danach haben wir mit dieser Brücke aber 40 Jahre Ruhe", sagt Münster. Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer versprach ein Gutachten, das die verschiedenen Verkehrsszenarien zu den Brücken darstellen soll - auch wie die Verkehre fließen, wenn man die Spyckbrücke ganz wegnimmt.

An einen Baubeginn der so dringend erwarteten Umgehung Kellens, die B 220neu, sei frühestens 2017/18 zu denken, meinte Müller auf Nachfrage von Werner Verhoeven (CDU). Das rief den Unmut von Bay auf den Plan: Es werde seit 2003 darüber diskutiert, es sei unfassbar, dass die Umsetzung so lange dauere, schimpfte er. Zu Beginn der Sitzung gratulierte Bürgermeister Theo Brauer Daniela Lesmeister (CDU) zum Job in Duisburg, wo sie als Beigeordnete die rechtlichen Belange der Großstadt regelt.

(RP)
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