Kleve Mord im Supermarkt: Prozessauftakt am Montag

Kleve · Die beiden Männer, die verdächtigt werden, Ende März einen 43-jährigen türkischstämmigen Mann im Lidl-Supermarkt an der Materborner Allee umgebracht zu haben, stehen ab Montag vor Gericht. "Sie sind wegen gemeinschaftlichen Mordes aus niederen Beweggründen angeklagt", sagt der Sprecher der Landgerichts, Christian Spelz. Insgesamt sechs Verhandlungstermine sind bis in den November angesetzt.

Kleve: Mord im Supermarkt: Prozessauftakt am Montag
Foto: kds

Nach den Ermittlungen der Polizei ist das Opfer am 31. März gegen 17.50 Uhr aus dem Supermarkt gekommen, als ihm die damals 21 und 30 Jahre alten Tatverdächtigen auf dem Parkplatz aufgelauert haben sollen. Der 43-Jährige sah sich durch die Angreifer genötigt, zurück in den Markt zu flüchten. Die beiden Täter setzten ihm jedoch nach, im Kassenbereich kam es dann zu dem tödlichen Angriff.

Über 40 Schnitt- und Stichverletzungen im Brust- und Bauchraum stellten die Ärzte der Duisburger Gerichtsmedizin später im Obduktionsbericht fest. Ein Stich drang bis in die Herzkammer des 43-Jährigen vor. Noch am Abend der Tat hatten sich die beiden Verdächtigen an der A 57 bei Rheinberg festnehmen lassen. Aus Ermittlungskreisen hieß es bereits kurz nach der Tat, dass zwischen den türkischstämmigen Familien des Opfers und der mutmaßlichen Täter möglicherweise seit Jahren heftiger Streit geherrscht habe.

Das 43 Jahre alte Opfer war 2002 von seiner Ehefrau und Schwester der nun in Untersuchungshaft sitzenden Brüder geschieden worden. Im Februar 2008 attackierte das jetzige Opfer den Bruder der beiden Tatverdächtigen mit einem Messer sowie einem Stein. Dadurch verletzte der Mann seinen 40-jährigen Schwager schwer.

Das Landgericht Kleve hatte das jetzige Opfer im März 2009 wegen versuchten Totschlags zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Der 43-Jährige saß bis zum November 2012 in einer Justizvollzugsanstalt ein.

(lukra)
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