Bedburg-Hau Moyland: Beuys wird das Zentrum

Das Heft 23 der "Schriften” vom Förderverein Moyland ist jetzt erschienen. Es ist im Museumsladen von Schloss Moyland zu haben. Dr. Bettina Paust stellt darin ausführlich das neue Konzept für Museum Schloss Moyland vor. Corporate Design für das ganze Museum geplant, Mitarbeiter eingebunden.

Es wird künftig ein Leitbild für Museum Schloss Moyland geben, das sich nicht nur in der Ausstellungspolitik niederschlagen wird, sondern von allen Mitarbeitern getragen werden soll. Ein wesentlicher Schritt auf das neue Leitbild zu ist die Wandlung Moylands vom Sammlermuseum hin zu einem kunsthistorisch geleiteten Museum und die grundlegende Neukonzeption der ständigen Sammlung im Schlossgebäude. Dazu gehört auch ein "Corporate Design” fürs Museum bis hin zu den Wegweisern durch Schloss und Park. Sie sollen einheitlich und übersichtlich werden. Daran arbeitet die Museumsleitung derzeit mit der Agentur verb, die seit Jahren immer wieder Publikationen und auch Ausstellungen (beispielsweise Rembrandt) in Moyland begleitet.

Einzigartigkeit des Bestandes

Im Mittelpunkt wird im neuen Konzept die Einzigartigkeit des Bestandes an Arbeiten und Archivalien von Joseph Beuys in Schloss Moyland stehen. Das soll deutlich herausgestellt werden. Denn: "Das ist eine weltweit singuläre Konstellation, die wir im Museum Schloss Moyland haben, und deren Bedeutung wir gar nicht hoch genug einschätzen können”, sagt Bettina Paust, die Museumsdirektorin.

In Heft 23 der "Schriften”, das jetzt beim Förderverein erschienen ist, stellt die Museumsdirektorin ihr Konzept ausführlich vor. Sie will alle Moyland-Mitarbeiter mit auf den Weg des Neuanfangs nehmen. "Deshalb sind in diesen Leitbildprozess, der im Frühjahr 2010 abgeschlossen sein wird, Vertreter der Stiftungsgremien, des Fördervereins, vertreten durch seinen Vorsitzenden Hans Geurts, sowie alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter einbezogen. Von uns allen sollte das identitätsstiftende Leitbild gemeinsam mitgetragen werden”, sagt Paust. Deshalb sei es auch zwingend notwendig, dass alle Stellen des Museumspersonals erhalten bleiben.

Weil Paust für die Präsentation des Werkes von Joseph Beuys in der ständigen Sammlung auch auf die Archivalien des Joseph-Beuys-Archivs (JBA) zurückgreifen will, um den großen deutschen Nachkriegskünstler noch besser erklären zu können, müsse dringend geklärt werden, ob Fotos, die die Aktionen des Künstlers dokumentieren, gezeigt werden dürfen. Hier hat das Museum inzwischen wichtige Sammlungsbestände ­ so unter anderem von der Aktion "Beethovens Küche” und in der ZDF-Drehscheibe. Der Rechtsstreit, ob letztere Bilder gezeigt werden dürfen oder nicht, schwelt noch. Dabei ist eine gerichtliche Klärung für Moyland und für das Konzept wichtig, Fotos zeigen zu dürfen: "Geht es doch in unseren Beständen auch um die Anfänge der Aktionskunst von Joseph Beuys im Zuge der Fluxus-Bewegung im Rheinland”, sagt die Museumsdirektorin.

Ziel des neuen Konzeptes ist auch, Moyland als Beuys-Zentrum zu stärken. Paust: "Die Arbeiten von Joseph Beuys werden mit der Neueröffnung der Sammlung im Schlossgebäude im September 2011 nicht nur Schwerpunkt der Präsentation in der ersten Etage des Schlossgebäudes sein, sondern es wird deutlich werden, dass Beuys gleichzeitig das Gravitationszentrum der gesamten Sammlung ist”. Außerdem soll sich das Werk von Beuys auch deutlich im Ausstellungsprogramm widerspiegeln.

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