Kleve Moyland: Museum im Umbruch

Kleve · Die Vorbereitungen auf die neue Präsentation, auf das neue Schloss Moyland laufen schon auf Hochtouren. Die Bilder aus der Beuys-Etage werden derzeit Stück für Stück von der Wand geholt, einzelnen Räume zur Probe eingerichtet.

 Buntes Fenster, leere Wände: Die Bilder aus dem Zwirnersaal sind bereits von den Wänden. Bettina Paust und Thomas Albrecht.

Buntes Fenster, leere Wände: Die Bilder aus dem Zwirnersaal sind bereits von den Wänden. Bettina Paust und Thomas Albrecht.

Foto: Gottfried Evers

Ein Saal ohne Bilder, weiße Wände. Nur von den bunten Fenstern scheint Farbe herein. Der Zwirner Saal ist leer. Derzeit werden unter anderem in der Beuys-Etage von Museum Schloss Moyland die Arbeiten Stück für Stück von der Wand geholt. Jedes Blatt wird protokolliert und ausgerahmt, kommt zum Restaurator und dann ins Depot.

Der Umbruch von Museum Schloss Moyland ist im vollen Gange. Das wird den Besuchern im Schloss seit gestern auch erklärt: "Das Museum bleibt geöffnet", schreit es rot in weißen Buchstaben von der Wand im Saal neben Zwirner. Darunter erklärt ein Text in dezentem Grau, dass die Neupräsentation für 2011 vorbereitet wird.

"Vielen Museumsbesuchern ist unklar, dass unser Museum trotz der großen Aufgabe, die ständige Sammlung neu einzurichten, weiter geöffnet ist. So starten wir Ende März mit der großen Fotoausstellung Bilder ohne Horizont ins Ausstellungsjahr. Anschließend wird der Rhythmus unserer Ausstellungen fortgesetzt", sagt Museumsdirektorin Dr. Bettina Paust.

Aus einem Guss

Moyland steht tatsächlich vor einem völligen Umbruch, denn Paust will mehr, als nur kleine Veränderungen. Schließlich hat sie ein völlig neues Konzept für Hängung und Präsentation vorbereitet, das jetzt umgesetzt wird. Dazu haben die Moyländer Museumsmacher schon ein paar Proberäume eingerichtet. In einigen schon freigeräumten Kabinetten wird die neue Hängung getestet. Zusammen mit Architekt Thomas Albrecht und verb-Geschäftsführerin Susanne Belau entwickelt Paust die Umsetzung ihres Konzeptes bis hin zum "Corporate Design". Künftig soll Schloss Moyland wirken, wie aus einem Guss. Das reicht bis in die Beschriftungen der einzelnen Bilder, die die gleiche Schrifttype bekommen werden, wie die anderen Texte und Beschriftungen

"Was wir bis jetzt gemacht haben, ist nur normale Kosmetik, wenn nach einer Ausstellung die Räume wieder hergerichtet werden", sagt Bettina Paust mit Blick auf die fein getünchten Wände im Zwirner-Saal. Dass alle Bilder protokolliert werden und zum Restaurator kommen, sei ebenfalls normale Museumsarbeit, sagt Paust.

Proberäume

Das, was darüber hinaus geht, passiert in den Proberäumen. "Die sind allerdings noch gesperrt — denn das neue Moyland soll später ja als Ganzes erlebt werden", sagt die Direktorin. Anhand der Proberäume und vor allem mit "Wandabwicklungen" (das sind genaue Planzeichnungen von den einzelnen Wänden beispielsweise mit Fenster- oder Türeinschnitten) werden die Räume zunächst einmal "virtuell" eingerichtet. Dann geht es an die Umsetzung.

Doch zunächst müssen alle Bilder von den Wänden — viel Arbeit bei der bisher vorherrschenden Hängung. . .

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort