Kleve Museum für Burg und Stadtgeschichte

Kleve · Die Sparkasse Rhein-Maas schenkt den Klever Bürgern zum 775. Geburtstag der Stadt am Wochenende freien Eintritt in den Schwanenturm. Damit soll auch die Entstehung des geplanten stadtgeschichtlichen Museums gefördert werden.

 Alwine Strohmenger, Vorsitzende des Klevischen Vereins, (rechts) Rudi van Zoggel, Direktor der Sparkasse Rhein-Maas, (2.v.rechts) und das Burg-Team des Vereins am vom romanischen Bogen gekrönten Eingang zum Turm.

Alwine Strohmenger, Vorsitzende des Klevischen Vereins, (rechts) Rudi van Zoggel, Direktor der Sparkasse Rhein-Maas, (2.v.rechts) und das Burg-Team des Vereins am vom romanischen Bogen gekrönten Eingang zum Turm.

Foto: Gottfried Evers

Der Bergfried der Klever Burg ist das Wahrzeichen der Stadt und der Region. Der Schwanenturm, auf dessen Spitze das Wappentier der Stadt in der Sonne glänzt, zieht pro Jahr 12.000 bis 15.000 Menschen an, die die engen Stufen hinauf klettern, um oben die Weite der Landschaft und die Stadt zu ihren Füßen genießen zu können. "Eigentlich sollte jeder Klever mindestens einmal im Jahr auf den Turm. Allein der Blick ist fantastisch bei gutem Wetter. Wenn wir Besuch haben, gehen wir immer auf den Turm", sagt Rudi van Zoggel, Direktor der Sparkasse Rhein-Waal. Für den erklärten Liebhaber der Klever Burg war schnell klar, was sein Institut den Bürgern der Stadt zum Geburtstag schenkt: Freien Eintritt für alle, die am Wochenende den Turm hinauf wollen.

Und weil der der Klevische Verein einen großen Kostenapparat für den Turm bewältigen muss, legte van Zoggel auch als Anerkennung für das große ehrenamtliche Engagement im Klevischen noch was drauf. Es sei insgesamt eine gute fünfstellige Summe, sagt er. Mit der Aktion soll auch das geplante Heimat- und Burgmuseum in den Sälen des Turms angeschoben werden.

"Wir brauchen die Eintrittspreise, um die Kosten für den Turm tragen zu können", sagt Alwine Strohmenger, Vorsitzende des 700-Mitglieder-Vereins. Der zahlt nämlich nicht nur den Löwenanteil für die Beleuchtung des Turms: 3.500 Euro muss Strohmenger jährlich berappen, damit die Bürger nachts ihren Turm sehen. 500 Euro schießt die Stadt dazu. 460 Euro kostet im Jahr die Beleuchtung der Innenräume, 2.600 Euro die Heizung, 1.850 Euro gehen an die Justiz für die Nutzung des Turms und 22.000 Euro sind jedes Jahr für die Mitarbeiter fällig - von der Aufsicht bis zur Putzfrau, listet Strohmenger.

Künftig soll der Turm, dessen Museum bisher die prähistorische Sammlung mit Funden aus der Eiszeit und einige Exponate aus der Stadtgeschichte birgt, noch attraktiver werden. Strohmenger hat ein prächtiges Konzept in der Tasche, das noch mehr Menschen in den Turm locken könnte und das eine Lücke in der Stadt schließen würde: Der Turm soll stadthistorisches Museum werden. Dabei soll eine Etage mit Bildern und Archivmaterial die Geschichte der Burg erklären, eine Etage soll sich der Stadtgeschichte widmen und schließlich eine der Landschaft des Niederrheins. Alles mit Unterstützung von Stadtarchiv und Museum Kurhaus Kleve. "Valentina Vlasic vom Museum und Bert Thissen vom Archiv arbeiten mit uns zusammen. Wir müssen derzeit noch prüfen, welche Dinge wir in der Burg zeigen dürfen", sagt Strohmenger. Derzeit bereite man Anträge an entsprechende Stiftungen vor. An den Start gehen soll die Ausstellung in den Turmetagen spätestens 2018/19. Große Umbauten sind nicht nötig, man wolle den Turm weiter so zeigen, wie er ist. "Wir sind derzeit auf dem Schritt von der Planung in die Umsetzung", sagt Stadtführerin Wiltrud Schnütgen. Es gehe allein um die Einrichtung und die Präsentation der Exponate beispielsweise in Vitrinen. Für eine noch bessere Vermarktung des Turms stehe man derzeit auch in Kontakt mit der Hochschule Rhein-Waal - hier soll ein gemeinsames Projekt entstehen. Wichtig sei aber jetzt, dass im Jahr des Stadtgeburtstages viele in den Turm kommen - mit Hilfe der Sparkasse am Wochenende ohne Eintritt, der sonst bei drei Euro pro Erwachsenem liegt, sagen Strohmenger und van Zoggel.

(RP)
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