Kalkar Museum Kalkar soll lebendiger werden

Kalkar · Seit 50 Jahren widmet sich das Museum an der Grabenstraße der Kultur und Stadtgeschichte. Kulturchef Harald Münzner will ein "offenes Haus führen". Vereine und andere Nutzer willkommen.

 Das städtische Museum befindet sich in einem mittelalterlichen Giebelhaus an der Ecke Graben-/Hanselaerer Straße.

Das städtische Museum befindet sich in einem mittelalterlichen Giebelhaus an der Ecke Graben-/Hanselaerer Straße.

Foto: Evers

Trotz der großen Waage, der Möbel, der Vitrinen mit Erinnerungen an die Stadtgeschichte - Kalkars Museum ist in erster Linie ein Kunstmuseum, betont Kulturamtschef Harald Münzner. Eines mit eigenem Charakter und räumlichen Voraussetzungen, die Ausstellungsmachern einiges abverlangen. Die gotischen Gebäude mit dem modernen Mitteltrakt beherbergen eine Vielzahl vorwiegend kleiner Räume mit diversen Treppen. Kalkars Museum wird seinen eigenen Charakter auch im Jubiläumsjahr nachweisen - es wird 50 Jahre alt.

In Kooperation mit dem Verein der Freunde Kalkars und dem Niederrheinischen Kunstverein, der sich für die Museen Wesel und Kalkar engagiert, wird seit Jahren ein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm erarbeitet und realisiert. Münzner und seine Kollegin Gudrun Siekmann achten dabei darauf, dass immer deutlich Bezug genommen wird auf Kalkarer Themen, zur Kalkarer Kunst- und Künstler-Geschichte. Das Ausstellungsprogramm 2016 wird mit einer Ausstellung von Marina Herrmann eröffnet, die in München Malerei und Grafik studierte und sich malend und multimedial der Architektur und der Formgebung widmet. Für den Herbst ist eine Jubiläumsausstellung "50 Jahre Städtisches Museum Kalkar" geplant. Dazu hat sich Harald Münzner ausgedacht, für jedes Jahr ein Werk aus der Sammlung zu zeigen. 50 Arbeiten also, die in mehreren Räumen zu sehen sein werden, darunter sicherlich Gemälde von Heinrich Nauen, Max Clarenbach, Hermann Teuber, Gerhard Janssen, Alfred Sabisch und Franz Radziwill, sämtlich auch als Postkarten zu haben und damit gewissermaßen Botschafter des Hauses.

Zur Ausstellung wird es auch Führungen geben, außerdem Lesungen, Workshops und Angebote für Schulklassen. "Vermehrt soll das Museum künftig auch für andere Veranstaltungen genutzt werden. Es ist ein offenes Haus, das auch Vereinen und anderen Gruppen zur Verfügung steht, die für Gespräche und Treffen einen besonderen Rahmen haben wollen", erklärt der Zuständige für Kultur und Tourismus. Auch das Naturschutzzentrum des Kreises Kleve wird im Programm vertreten sein - mit einem Vortrag über Kopfbäume.

Karl-Ludwig van Dornick, Ex-Bürgermeister und Vorsitzender vom "Verein der Freunde Kalkars", zu dessen wichtigsten Aufgaben die Betreuung des städtischen Museums gehört, freut sich auch aufs Jubiläumsjahr. Für ihn hat das Museum einen erheblichen Anteil an der Stadtentwicklung, die ja nicht zuletzt mit ihrer kulturellen Bedeutung zusammenhänge. "Unser Verein versteht sich heute als bürgerschaftliche Bewegung zur Kultur- und Heimatpflege", sagt van Dornick. Er wünscht sich, dass im Jahr 2016 besonders viele Kalkarer kommen, um sich anzusehen, was "ihr" Museum zu bieten hat. Auf die Touristen und Ausflügler, die vorwiegend in der schönen Jahreszeit kommen, sei sowieso Verlass.

Münzner hat sich vorgenommen, einen Bestandskatalog zu entwickeln, den es bisher nicht gibt. Die neue Bürgermeisterin Britta Schulz setze stark auf Kultur und Tourismus als Motoren für die städtische Entwicklung. So sollen im kommenden Jahr auch die Stadtführungen ausgeweitet und die Freundschaft zu den Partnerstädten Wolin in Polen und Juvenac in Südfrankreich durch einen Verein belebt werden. Bislang gibt es nur einen losen Freundeskreis.

(RP)
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