Kleve Museum Kurhaus wird für 300.000 Euro saniert

Kleve · Das Kurhaus gehört zu den herausragenden Denkmälern der Stadt Kleve: Der spätklassizistische Bau mit Wandelhalle, Hotel und Friedrich-Wilhelm-Bad erinnert an die Blütezeit der Stadt als Bad Cleve, in dem Fürsten und Philosophen, die Reichen und die Schönen kurten und von der "lieblichen Lage" am kühlen Wald inmitten herrlicher Parkanlagen schwärmten.

 Kämmerer Willibrord Haas, Architektin Ingrid van Hüllen, Bürgermeisterin Sonja Northing, Techn. Beigeordneter Jürgen Rauer, Museumsdirektor Prof. Harald Kunde und Wolf Werth von der Stiftung Denkmalschutz (v.l.).

Kämmerer Willibrord Haas, Architektin Ingrid van Hüllen, Bürgermeisterin Sonja Northing, Techn. Beigeordneter Jürgen Rauer, Museumsdirektor Prof. Harald Kunde und Wolf Werth von der Stiftung Denkmalschutz (v.l.).

Foto: mgr

Das Gebäudeensemble entlang der Tiergartenstraße überdauerte die Zeitläufte und beherbergt heute das Museum Kurhaus Kleve. Vor 20 Jahren entkernt und als Museum grundsaniert wieder aufgebaut, hat jetzt 20 Jahre lang der Zahn der Zeit am Gemäuer vom Bad-Hotel und der Wandelhalle genagt. Das Friedrich-Wilhelm-Bad kam erst vor wenigen Jahren runderneuert zum Museum. Hotel und Wandelhalle müssen dagegen saniert werden: Der Stuckputz ist beschädigt, der Anstrich und der begehbare Teil des Daches auf der Wandelhalle sanierungsbedürftig.

Insgesamt stehen Arbeiten im Umfang von 300.000 Euro an, bezifferte Kleves Kämmerer Willibrord Haas die Summe, die bis Anfang September für das städtische Denkmal verbaut sein soll. Gestern wurde bereits das Gerüst gestellt, die ersten Putzflecken waren mit einem speziell mit dem Denkmalschutz abgestimmten Mörtel ausgefüllt. "Alles, was wir hier machen, ist eng mit dem Denkmalamt in Brauweiler und Denkmalschützer Dr. Stürmer abgestimmt", sagt Architektin Ingrid van Hüllen, die bereits die Arbeiten am Friedrich-Wilhelm-Bad begleitet hat, und die Baustelle leitet. So wird das Haus mit einer klassischen Mineralfarbe gestrichen.

Zehn Prozent der Bausumme (30.000 Euro) bekommt die Stadt als Zuschuss von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Wolf Werth, gebürtiger Klever und seit Jahren bekennender Freund der Klever Museen, übergab als Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz den symbolischen Scheck. Ja, er sei Klever und ein besonderer Freund dieses Hauses. Aber, so fügte er gleich an, er habe keinerlei Einfluss auf die Auswahl der Denkmäler, die von der Stiftung unterstützt werden. In diesem Jahr hat die Stiftung 20 in Nordrhein-Westfalen bedacht, bei mehreren hundert Anfragen. Der wissenschaftliche Beirat der Stiftung habe das Kurhaus als förderwürdig erachtet und dem Antrag der Stadt stattgegeben. Kleve habe jetzt den Fuß in der Tür der Stiftung Denkmalschutz, sagt Werth. Als Klever freute er sich besonders, weil er schon Ende 2016 einen Scheck für die Sanierung von Haus Koekkoek überreichen durfte. "Wir sehen die Förderung auch als Auszeichnung an", sagte Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing bei der Übergabe. Man fühle sich geehrt, dass die Stiftung Denkmalschutz die Arbeit der Stadt für das Kurhaus anerkenne, so Northing.

Kleves Museumsdirektor Prof. Harald Kunde freute sich, dass ab September alle Teile seines Hauses, Hotel, Wandelhalle und Bad, aus einem Guss sind. "Wir werden dann am 15. September, wenn das Gerüst abgebaut ist, 20 Jahre Museum Kurhaus und die gelungene Sanierung mit Festakt feiern", versprach er.

(mgr)
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