Kleve-Bimmen Musica Sacra mit Bach und Pachelbel

Kleve-Bimmen · Traditionell lädt der Förderkreis "Musica Sacra" in der Düffelt zur Passionsmusik und die Zuhörerschaft füllte die Martinus-Kirche in Bimmen. Der Wechsel von literarischen Texten und Orgelmusik bildete dabei die Grundlage, um gerade an diesem Tag die Erfahrungen von Leid, Kreuz und Tod zu reflektieren. Wolfgang Nowak, langjähriger Kantor in Pfalzdorf und Goch eröffnete mit der "Einleitung" und "Un pocco Allegro" aus der Toccata in e-moll des Barockmeisters Johann Sebastian Bach (BWV 914) und führte damit in die Karfreitagsmusik ein.

Nachfolgend präsentierte er die Choralvorspiele "O Haupt voll Blut und Wunden" von Joh. Gottfried Walther und Joh. Pachelbel, sowie Fr. Wilh. Zachows "Aus tiefer Not schrei ich zu dir", denen er jeweils den Bach-Choral voranstellte. Mit Johannes Brahms romantischer Choralbearbeitung "Schmücke dich, o liebe Seele" verließ Nowak in der Mitte des Programms dann die barocken Klanggefilde bevor er mit dem "Cornet Voluntary" von Henry Heron, wieder ins 18.

Jahrhundert zurück kam. Auch Joh. Seb. Bachs "Allemande" aus der Französischen Suite Nr. 2 (BWV 813), die Two Pieces" von Jacques Boyvin und das Voluntary op. 7 Nr. 8 von John Stanley führten wieder zurück in das barocke Zeitalter. Die Tatsache, dass Nowak mit überschaubaren klanglichen Möglichkeiten auskommen musste - die historische Heynemann-Orgel aus 1778 verfügt lediglich über sieben Register - löste er durch geschickten Einsatz und Kombination der vorhandenen Register.

Mit ausdrucksstarker Stimme rezitierte lrike Froleyks Texte von Nelly Sachs, Ingeborg Bachmann, Ernesto Cardenal, Else Lasker-Schüler, Dorothee Sölle, Franz Kafka und Mascha Kaleko. Froleyks rundet ihr vielfältiges künstlerischen Schaffen in Projekten mit Theatern, Musikensembles und Rezitationen ab. In Mascha Kalekos "Wie sag ichQs meinem Kinde?" brachte Froleyks schließlich die Botschaft des Tages im Angesicht des Todes gehaltvoll auf den Punkt: ".

.. und wahrlich gäb es keinen Gott, man müsste ihn erfinden." Angesichts auch sich aktuell immer wieder abspielender Leid- und Kreuzerfahrungen, wurde die Passionsmusik als Benefizkonzert veranstaltet und die volle Höhe der Kollekte kommt über ein Projekt der Steyler-Missionare den Straßenkindern von Kinshasa zu Gute.

(DP)
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