Kranenburg Nabu nimmt Stellung zu Rodungsarbeiten

Kranenburg · Zu dem Artikel "Nabu lässt Gehölze ohne Genehmigung abfräsen" nimmt die NABU-Naturschutzstation Niederrhein wie folgt Stellung:

 Rodung im Naturschutzgebiet: Sinn der Maßnahme ist die Erweiterung des Wiesenbrüter-Lebensraumes im Kranenburger Bruch.

Rodung im Naturschutzgebiet: Sinn der Maßnahme ist die Erweiterung des Wiesenbrüter-Lebensraumes im Kranenburger Bruch.

Foto: Gottfried Evers

In dem oben genannten Artikel wird behauptet, dass die NABU Naturschutzstation Niederrhein ohne Genehmigung Gehölze im Naturschutzgebiet entfernt hat. Das ist falsch. Richtig ist, dass die Maßnahme (Rodung eines Gehölzstreifens zum Erhalt der Feuchtwiesen im Niedermoor) naturschutzrechtlich genehmigt wurde und auch die Eigentümer - inklusive der Gemeinde Kranenburg -dem zugestimmt haben.

Die Durchführung der Maßnahme erfolgte durch ein koordinierendes Ingenieurbüro und eine Baufirma. Dazu hat die NABU-Naturschutzstation Niederrhein alle Auflagen die mit der Genehmigung verbunden waren (u. A. die der Gemeinde Kranenburg) zum Bestandteil des Auftrages gemacht.

Vorwürfe gegenüber der NABU-Naturschutzstation Niederrhein diese Auflagen nicht beachtet zu haben, haben daher keine Grundlage. Die Vorwürfe treffen - wenn überhaupt - das verantwortliche Büro.

Falsch ist zudem die Darstellung, dass der Streifen "durchgepflügt" wurde. Dies wurde bei einer Begehung von Gemeindeverwaltung Kranenburg, dem verantwortlichen Ingenieurbüro und der NABU-Naturschutzstation Niederrhein schon am 13. Januar 2015 einvernehmlich festgestellt. Bei dieser Begehung wurde ebenfalls einvernehmlich festgestellt, dass dem Grundanliegen der Gemeinde, den Boden unangetastet zu lassen, in vollem Umfang entsprochen wurde.

Lediglich gegen die als zusätzlichen Bodenschutz gedachte Auflage, die Baumstubben nicht zu fräsen wurde verstoßen. Da der Gemeinde dadurch letztlich keinerlei Schaden entstand, wurde das Fräsen der Stubben auch von der Gemeinde als gegenstandslos betrachtet.

Sinn der Maßnahme ist die Erweiterung des Wiesenbrüter-Lebensraumes im Kranenburger Bruch. Die Verfolgung dieses Zieles wurde übrigens auch von der Landwirtschaft gefordert, die eine bessere Nutzung von Naturschutzflächen im Kranenburger Bruch für die Ziele des Wiesenvogelschutzes angemahnt hat. Dazu ist die Entfernung der als Folge der Entwässerung aufkommenden Gehölze notwendig. Denn anders als etwa Hase und Rebhuhn verstecken sich die Wiesenbrüter vor ihren Fressfeinden nicht in Hecken oder Feldrainen. Sie suchen vielmehr gehölzfreie Feuchtwiesen auf, von wo sie herannahende Feinde schon aus großer Entfernung entdecken können.

(RP)
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