Kranenburg/Kleve Nabu: Noch keine Wildvögel mit H5N8 im Kleverland gefunden
Kranenburg/Kleve · Die Sorge vor einem Ausbruch der Vogelgrippe mit dem hochansteckenden Virus H5N8 (Geflügelpest) nimmt im Kleverland weiter zu. Nachdem am Wochenende erstmals ein lebender Wildvogel (Krickente) mit einer H5N8-Infektion auf Rügen gefunden worden war, hatte die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern ein Aufstallungsgebot erlassen.
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Der Nachweis der Infektion bei dem Wildvogel erhärtet nach Einschätzung von Fachleute den Verdacht, die jüngsten Ausbrüche der Vogelgrippe in Nutztierställen gingen auf eine Übertragung durch Wildvögel zurück.
Noch offen ist, ob auch im Kleverland, in dem sich neben den Tausenden von Wildgänsen auch viele andere Zugvögel aufhalten, Geflügel künftig nur noch in Ställen gehalten werden darf, damit es zu keiner Ansteckung durch Wildvögel kommt. Die Entscheidung darüber will das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, so sagte ein Sprecher gestern, heute treffen. Eine entsprechende Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Bundesforschungsstelle für Tiergesundheit, soll frühestens heute veröffentlicht werden, teilte eine Sprecherin des FLI mit.
Auch die Mitarbeiter der Nabu-Naturschutzstation in Kranenburg sind fürs Thema sensibilisiert. "Noch haben wir hier keine infizierten Wildvögel entdeckt", sagt Nabu-Mitarbeiter Andreas Barkow. Auch bei der Geflügelpest 2006/07 sei dies nicht der Fall gewesen.
Die niederrheinischen Wildgänse-Gebiete gelten laut der FLI-Sprecherin jedoch als Vogelgrippe-Risikogebiet. "Auf jeden Fall" sollte laut dem Nabu-Vogelschutz-Experten Lars Lachmann nach dem Fund des infizierten Wildvogels auf Rügen die Sicherheit erhöht werden. "Ganz wichtig ist es, Wild- und Hausgeflügel von einander zu trennen", sagt der Fachmann. Erlasse man ein Aufstallungsverbot, so müsse aber auch eine Lösung für Freilandbetriebe gefunden werden, um diese vor dem Ruin zu bewahren.
