Kleve "Nachbarschaft pflegen, Sprachbarrieren überwinden"

Kleve · In bester Plauderlaune präsentierte sich beim Niederländisch-Deutschen Businessclub Peter Altmaier (CDU), Chef des Bundeskanzleramts.

 Peter Altmaier, hier auf einem Archivfoto, war beim Businessclub zu Gast.

Peter Altmaier, hier auf einem Archivfoto, war beim Businessclub zu Gast.

Foto: dpa, Maurizio Gambarini

Während seiner kurzweiligen Ansprache, die er zum Teil in fließendem Niederländisch hielt, streifte der Minister nicht nur so überaus brisante Themen wie Innere Sicherheit, Flüchtlingsdrama, Globalisierung, Digitalisierung und den möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Er betonte immer wieder auch die gedeihliche Partnerschaft zwischen Deutschland und den Niederlanden auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens.

Der Region komme dabei wachsende Bedeutung zu, sagte Altmaier vor gut 70 Mitgliedern und Gästen des Klever Businessclubs. Die USA und Großbritannien seien zweifellos wichtige Partner.

"Aber es ist genauso entscheidend, dass wir unsere unmittelbare Nachbarschaft pflegen, dass wir Sprachbarrieren überwinden und unsere jungen Leute dazu anspornen, dass sie einen Teil ihrer Ausbildung und ihres Berufslebens im Nachbarland verbringen", so der Kanzleramtschef.

Eine Initiative wie der Niederländisch-Deutsche Businessclub freue ihn daher umso mehr.

Wie sehr sich die Herausforderungen und Probleme beider Länder gleichen, zeige sich laut Christdemokrat Peter Altmaier an den Reformen, die die Regierungen in Bonn und Berlin sowie Den Haag in den vergangenen Jahrzehnten sukzessive hätten durchführen müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer jeweiligen Wirtschaft zu erhalten.

Und wenn man sich dann heute trotz Krise das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in beiden Ländern vor Augen führe, so Altmaier, habe man durchaus Grund zu Optimismus. "Aber wir dürfen uns aufgrund des Erreichten nicht zurücklehnen, denn die nächsten Herausforderungen stehen bereits vor der Tür", sagte Altmaier.

Die Durchdringung aller Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens durch den Computer und das Internet sei doch nur die Vorstufe zu einer noch viel größeren Veränderung, wie sie die allumfassende Digitalisierung der Gesellschaft darstellt. Man denke nur an den Einsatz von Drohnen, das selbst fahrende Auto oder den Pflegeroboter, schaute Altmaier nach vorne.

Partner wie Deutschland und die Niederlande, die in Sachen Europa und Währungsunion stets am gleichen Strang zögen, sollten es Unternehmen mit grenzüberschreitenden Ambitionen, die bei diesen technologischen Innovationen an vorderster Front stehen, nicht durch bürokratische Hürden unnötig schwer machen, sagte Peter Altmaier.

"Wer eine Kultur der Selbstständigkeit fördern will, muss dafür sorgen, dass junge Menschen, die einen solchen Schritt erwägen, nicht anschließend 70 Prozent ihrer Zeit mit dem Einhalten von Regeln im eigenen oder jeweils anderen Land aufwenden müssen", so das Fazit des Nachfolgers des zur Bahn gewechselten Ronald Pofalla im Kanzleramt in Berlin.

(RP)
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