Bedburg-Hau-Moyland Nachfolger für Pfarrer Klaus Bender gesucht

Bedburg-Hau-Moyland · Die Pfarrgemeinden Moyland und Louisendorf haben ab 2016 keinen Pfarrer mehr und sind in Sorge vor neuen Einsparungen. Ein Abend mit Gedanken- und Planspielen soll neue Konzepte bringen.

Eine Gemeinde ohne ehrenamtliche Mitarbeiter ist kaum vorstellbar. Eine Gemeinde ohne Pfarrer noch viel weniger. Doch in vielen Gemeinden ist das schon fast Alltag. Sie müssen sich ihren Pfarrer mit anderen teilen.

Ähnlich sieht es auch in den evangelischen Kirchengemeinden Moyland und Louisendorf, die pfarramtlich miteinander verbunden sind, aus. Pfarrer Klaus Bender hat eine geteilte Stelle: 75 Prozent davon sind den beiden Gemeinden zugeordnet. Neben dem Halten von Gottesdiensten gehören dort Seelsorge, Beerdigungen und Verwaltungsaufgaben zu seinen Tätigkeiten. Die restlichen 25 Prozent seiner Vollzeitbeschäftigung sind der Gemeinde Kalkar zugeteilt. Hier ist er für Beerdigungen und Altenheim-Besuche zuständig.

Im Jahr 2016 möchte Bender spätestens in den Ruhestand gehen. Die Gemeinden Moyland und Louisendorf stehen dann ohne Pfarrer da. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich angesichts der Verteilung schwierig. "Für eine 75-prozentige Tätigkeit werden wir keinen neuen Pfarrer finden", warnt Peter Driessen, Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau. Entweder müsse die Kirche eine 100-prozentige Pfarrstelle anbieten oder eine 50-prozentige. "Da sagt vielleicht eine Mutter, dass ihr 50 Prozent genügen", meint Driessen. 75 Prozent seien hingegen für eigentlich alle Pfarrer uninteressant.

Die 50 Prozent für Moyland und Louisendorf wären allerdings schon das schlechtere Szenario. "Wir befürchten jedoch für 2016 weitere deutliche bis heftige Sparmaßnahmen", sagt Barbara Purschke-Heinz, Presbyterin in der Gemeinde Moyland. Darunter könne auch die Kürzung der Pfarrerstelle auf 50 Prozent fallen. "Als Erstes spart man ja an den Personalkosten", meint Purschke-Heinz.

Ein Grund für den Sparzwang ist, dass immer mehr Leute aus der Kirche austreten. "In den vergangenen vier Jahren waren es allein hundert Gemeindeglieder", so Purschke-Heinz. Die Lage bessert sich nicht. Für die Vollzeitstelle eines Pfarrers bräuchten die Gemeinden Moyland und Louisendorf aber 2000 Gläubige, von denen sie zumindest zur Zeit weit entfernt sind.

Also muss die evangelische Kirche sparen. Doch so einfach nehmen die Ehrenamtlichen der Gemeinden die Einsparungen nicht hin. Um vorbereitet zu sein, arbeiten sie schon knapp anderthalb Jahre vor dem Weggang des jetzigen Pfarrers an einem Plan, was sie einer eventuellen Sparmaßnahme entgegen zu setzen hätten. So ist derzeit beispielsweise angedacht, den Pfarrer bei Verwaltungsaufgaben immens zu unterstützen, um ihm die Arbeit zu erleichtern.

Für weitere Vorschläge ist die evangelische Kirchengemeinde Moyland dankbar. Sie lädt hierzu für Montag, 22. September, um 19 Uhr in die evangelische Schlosskirche zu Moyland ein. Mit Gedanken- und Planspielen soll die Zukunft der evangelischen Kirchengemeinden gesichert werden.

(RP)
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