Kleve Nato-Militär-Konferenz in Kleve lässt viele Kassen klingeln

Kleve · Der Blick der Nato-Oberen richtet sich derzeit wieder nach Kleve. Bis heute Abend tagen hochrangige Vertreter der Streikräfte auf der JAPCC Air & Space Power Conference 2014 in der Schwanenstadt.

"Auf der Agenda in Kleve steht, wie die Nato mit immer vielfältigeren Krisen auf der Welt umgeht, wenn die Budgets für die Streitkräfte immer weiter schrumpfen", sagt Pressesprecher Oberstleutnant Alexander Feja. Unter den knapp 300 Teilnehmern befinden sich unter anderem der ehemalige Verteidigungsminister Italiens und Admiral Giampaolo di Paola und der englische Botschafter sowie beigeordnete Generalsekretär der Nato für Operationsführung, Stephen Evans.

Doch neben der Entwicklung von Strategien und Informations-Austausch der Militärs geht es bei der JAPCC-Konferenz in Kleve auch um Geschäfte - und das auf allen Seiten. So können sich etwa Firmen in die Veranstaltung einkaufen. In Kleve mit dabei sind die us-amerikanischen Rüstungskonzerne Raytheon und Lockheed Martin sowie der technische Dienstleister IABG aus München und Airbus. "Was da zählt, sind vor allem die Gespräche in den Pausen", sagt Feja. Aber nicht nur. Je nachdem, wie viel ein Unternehmen bereit ist, zu bezahlen, bekommt man sogar offizielle Präsentationszeit zugesprochen. Zwischen 1500 und 7500 Euro kosten die Pakete, die von aufstellbaren Postern mit Logos bis hin zu einem Platz am VIP-Dinner-Tisch reichen.

Aber nicht nur für die Nato ist die Konferenz ein lohnendes Geschäft. Das Militärbündnis war bereits in den vergangenen Jahren ein gern gesehener Gast in Kleve. So wurde im Jahr 2013 sogar eine Sondergenehmigung eingeholt, damit die Teilnehmer im damals noch nicht offiziell eröffneten Rilano-Hotel übernachten durften. Dieses mal sind die Militärs gleich in vier Hotels in der Umgebung untergebracht. Die Veranstaltung selbst findet in der Stadthalle Kleve statt, auch die Stadt verdient damit an der Konferenz.

Und auch zur Hochschule Rhein-Waal hat die Nato Verbindungen geknüpft. "Es geht um gemeinsame Veranstaltungen auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik und Projekte von Studenten. Unser Bestreben ist es, die Beziehungen weiter zu intensivieren", sagt Alexander Feja. Dabei haben schon Besuche von Militärs an der Hochschule und von Studenten im Weltraumlagezentrum in Uedem stattgefunden, wie Dr. Gerhard Heusipp, Leiter des Forschungszentrums an der Hochschule Rhein-Waal, bestätigt. "Es geht darum, voneinander zu profitieren. Etwa, was Programmierung oder Physik angeht", sagt Heusipp.

(lukra)
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