Bedburg-Hau Neue Forensik für zwölf Millionen Euro

Bedburg-Hau · Die Forensik in Bedburg-Hau wartet auf die versprochene Sanierung der alten Stationen. Jetzt hat das Land den Planungsauftrag für einen Bettenbau vergeben. Erst wenn der fertig ist, können die alten Häuser saniert werden.

 Der "alte" Ersatzneubau für die Forensik in Bedburg-Hau.

Der "alte" Ersatzneubau für die Forensik in Bedburg-Hau.

Foto: Stade

Nach der Kritik der Bedburg-Hauer CDU-Fraktionschefin Silke Gorißen an den Zuständen auf den Stationen der Forensik erklärte der Forensik-Beirat, dass bald ein 69-Betten-Neubau für die Forensik entstehe. Der werde ab 2016 die Situation der dort untergebrachten Patienten verbessern, verkündete der Forensik-Beirat damals vollmundig.

Das ist ein Jahr her. Passiert ist nichts Greifbares. Die Zahl der Patienten in Bedburg-Hau hat das Land einigermaßen im Griff. Aber von einem Neubau ist nichts zu sehen, die Altbauten sind wie gehabt: Es fehlen auf den Stationen in den alten Häusern der Klinik aus der Jahrhundertwende eigentlich dringend benötigte Therapie-, Fach- und Personalräume, die Sanitäranlagen sind ebenfalls nicht wirklich auf den neuesten Stand der Dinge. Beim Land hat man das Problem erkannt: "Es ist richtig, dass in Bedburg-Hau der Neubau eines Stationsgebäudes mit 69 Plätzen und die Sanierung von Bestandsgebäuden geplant sind", sagt Christoph Meinerz, Pressesprecher des zuständigen Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen. Dabei soll der Neubau zunächst als "Umzugshaus" für die Patienten dienen, die in den Häusern 25 und 28 untergebracht sind, damit diese beiden Altbauten in freigezogenem Zustand saniert werden können, erklärt Meinerz.

Verschiedene - vorrangig den Brandschutz betreffende Maßnahmen - werden vorab noch in diesem Jahr durchgeführt. "Es gibt Investitionen in einen Neubau und in die Altbausubstanz", sagt der Sprecher des Ministeriums. Allerdings ist das alles, sieht man von den Brandschutzmaßnahmen ab, die jetzt nach und nach umgesetzte werden, noch in der Planungsphase.

Erst im März 2014 hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW (BLB) den Planungsauftrag für den Neubau erhalten. Das bestätigte Meinerz ebenfalls. Den Kostenerahmen, mit dem der BLB planen kann, hat das Land ebenfalls abgesteckt. "Wir gehen nach einer aktuellen Kostenschätzung davon aus, dass der Neubau 12 Mio. Euro kosten wird", sagt der Pressesprecher des Ministeriums.

Man rechnet damit, so hieß es, dass der Bau 2017 stehen soll, dass vielleicht sogar Ende 2014 die Baustelle eingerichtet werden kann. Wenn der BLB mit den Planungen im Zeitplan liegen sollte. Erst wenn der Neubau fertig ist, kann mit der Sanierung der Altbauten begonnen werden. "Die Sanierung der beiden Altbauten kann - insbesondere auch unter Sicherheitsaspekten - nicht im laufenden Betrieb stattfinden", erklärt Meinerz. Genaue Kostenschätzungen und konkrete Planungen liegen für die Sanierung der Altbauten noch nicht vor.

"Ziel der Umbaumaßnahmen wird es aber in jedem Fall sein, die Strukturen und Funktionsbereiche der Stationen - Bettenzimmer mit Sanitärbereichen, Therapie- und Personalräume - an einen zeitgemäßen baulichen Standard anzupassen", erklärt der Ministeriumssprecher. Im Umkehrschluss heißt das: Die jetzigen Räumlichkeiten sind nicht wirklich zeitgemäß, der Neubau wie auch die Altbausanierung also eigentlich dringlich nötig. Und das nicht erst übermorgen. Beim Landschaftsvreband Rheinland hält man sich mit Kommentaren zurück: "Der Neubau und die Saniereung sind Landesangelegenheiten", hieß es vom Träger der Einrichtung.

"Wir freuen uns auf den Neubau und die dann folgende Sanierung - wir brauchen diese Räume", kommentiert Dr. Jack Kreutz, Fachbereichsleiter Forensik der LVR-Klinik Bedburg-Hau, die Ankündigung des Landes. Auf den Stationen der Forensik hofft man, dass es tatsächlich gelingt, das Vorhaben des Landes auch zügig umzusetzen.

(RP)
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