Kranenburg-Nütterden Neue Station für Walderlebnispfad

Kranenburg-Nütterden · Regionalforstamt Niederrhein und der Förderverein arbeiteten zusammen.

 Die neue Station auf dem Waldlehrpfad in Nütterden.

Die neue Station auf dem Waldlehrpfad in Nütterden.

Foto: Evers

In den vergangenen Jahren ist im Bereich der Sieben Quellen in Nütterden ein Walderlebnispfad entstanden. Das Regionalforstamt Niederrhein und der Förderverein Walderlebnispfad Sieben Quellen haben mit Unterstützung vieler freiwilliger Helfer und Organisationen eine Attraktion geschaffen, die insbesondere von Kindern und Jugendlichen sehr gut angenommen wird.

Nun wurde die 14. Station fertiggestellt. Das Thema lautet an dieser Stelle: "Alt- und Totholz voller Leben am Beispiel einer Buche." Totholz ist ein wichtiger Bestandteil der Lebensgemeinschaft Wald. Neben einer abgestorbenen alten Buche wurde eine Informationstafel aufgestellt. Dadurch können Besucher auf spielerische Art lernen, welche Tierarten an Totholz gebunden sind.

30 Mitglieder vom Förderverein Walderlebnispfad Sieben Quellen waren zur Vorstellung der neuen Station gekommen. Jakob Voß, Vorsitzender des Fördervereins, und Revierförster, Joachim Böhmer, informierten die Mitglieder. Je nach Holzart und Stand des Verfallsprozesses sind etwa 600 Großpilzarten und rund 1350 Käferarten abhängig von Totholz. Viele Tiere und Pflanzen, die auf Totholz angewiesen sind, stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.

Pilze, Flechten, Moose, Farne und viele Insektenarten finden im Tatholz ihren Lebensraum. "Der überwiegende Teil unserer 1000 Wespen- und Bienenarten braucht Alt- und Totholz", sagte Joachim Böhmer. Totholz bietet größeren Tieren die Möglichkeit, ihre Bauten und Nester anzulegen und ist Lebensraum der Nahrung von Vögeln und anderen Wirbeltieren. Von den Insektenlarven im Holz ernähren sich die Spechte und andere heimische Vögel. Spechte zimmern ihre Bruthöhlen in morschem Holz. Diese Baumhöhlen werden, wenn die Spechte sie verlassen haben, von anderen Tieren als Nistplatz genutzt. So nutzen etwa Baummarder die Höhlen. Verlassene Spechthöhlen dienen außerdem einer Reihe von Fledermausarten als Sommer- und Winterquartier. Verschiedene Amphibien und Reptilien suchen liegendes Totholz als Tagesversteck, zum Sonnenbad oder zum Überwintern auf. Darunter fallen etwa die Erdkröte und die Waldeidechse, sowie die Europäische Sumpfschildkröte, die Totholz in Gewässernähe braucht. Blindschleichen und Kreuzottern suchen Baumhöhlen in Bodennähe zum Überwintern und als Nistplatz auf.

"Der Anteil des stehenden und liegenden Totholzes gerade im Naturschutzgebiet Geldenberg, in Wildnisgebieten und bewirtschafteten Waldflächen im Reichswald hat deutlich zugenommen", erklärte Revierförster Joachim Böhmer.

(RP)
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