Kreis Kleve Neuer Höchststand an armen Familien im Kreis

Kreis Kleve · Obwohl die Zahl der Vermittlungen hoch sei, gibt es im Kreis Kleve einen neuen Höchststand an Bedarfsgemeinschaften: Gut 17 000 Menschen im Kreis Kleve erhalten die Grundsicherung für Arbeitsuchende, teilte der Landrat gestern mit. Diese widersprüchlich scheinende Entwicklung hält nun schon eine ganze Weile an.

Das Jobcenter Kreis Kleve konnte im April 364 Personen in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln - davon zwei Drittel in einen sozialversicherungspflichtige Vollzeit- oder Teilzeitjob. Zugleich stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im April erneut auf einen neuen Höchststand von 9 278 (plus 99 gegenüber März). In den Bedarfsgemeinschaften leben aktuell 17 118 Menschen, davon 12 771 erwerbsfähige Leistungsberechtigte und 4347 Sozialgeldempfänger - in der Regel Kinder.

Mehr als die Hälfte aller erwerbsfähigen Leistungsbezieher im Kreis Kleve sind zwischen 25 und 49 Jahre alt. "Die Zahl der Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, ist seit Monaten auf einem hohen Niveau. Die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit ist und bleibt eine gesellschaftliche Herausforderung für alle beteiligten Akteure", betonte Günter Franik, Leiter des Fachbereichs Jugend, Soziales und Jobcenter bei der aktuellen Präsentation der Zahlen des Berichtsmonats April.

Im März 2015 konnten insgesamt 364 Vermittlungen (plus 72 gegenüber Vormonat) realisiert werden. 146 Integrationen erfolgten in eine Vollzeitbeschäftigung, 91 Personen wurden in Teilzeitjobs vermittelt - insgesamt eine Vermittlungsquote von 65 Prozent in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Darüber hinaus wurden 116 Leistungsempfänger in eine geringfügige Beschäftigung und neun in ein Ausbildungsverhältnis vermittelt.

Der Anteil der Einwohner im Kreis, die Hartz IV beziehen, ist mit 6,5 Prozent auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Im Bund (7,6) und im Land NRW (9,3) wie auch in den Kreisen Wesel (7,8) und Viersen (6,8) liegen diese Werte teilweise erheblich höher, heißt es aus dem Kreishaus. Der Kreis Kleve und seine Kommunen haben für den Bereich im Jahr 2015 schon rund 27,2 Millionen Euro für aufgewendet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort