Kleve "Neuer Tiergarten" ist ein Gartendenkmal

Kleve · Die Stadt und das LVR-Amt für Denkmalpflege kümmern sich um einen sinnvollen Erhalt der historischen Anlage, die Prinz Johann Moritz von Nassau-Siegen im 17. Jahrhundert initiiert hat.

Eiserner Mann, Amphitheater und der Obelisk mit dem kupferner Knopf - markante Punkte in der historischen Gartenanlage.

Eiserner Mann, Amphitheater und der Obelisk mit dem kupferner Knopf - markante Punkte in der historischen Gartenanlage.

Foto: Gottfried Evers

Wer derzeit bei frühsommerlichen Temperaturen in der Klever Gartenanlage spazieren geht, um das herrliche Wetter zu genießen, kann eigentlich nicht anders als dem Klever Stadthalter Prinz Johann Moritz von Nassau-Siegen ein ganz herzliches Dankeschön auszusprechen. Die von ihm initiierte Gartenanlage aus der Mitte des 17. Jahrhunderts lädt täglich viele Klever, aber auch Tagestouristen und Gäste aus den benachbarten Niederlanden ein, um Ruhe und Erholung zu finden.

Die historische Anlage mit der Amphitheater-Anlage, dem Prinz-Moritz-Kanal, dem Tiergartenwald (Forst), aber auch dem Forstgarten, dem Blumenhof und dem Schützenhauspark sowie der Eichen- und Wasserburgallee sind nun durch die Stadt Kleve als "neuer Tiergarten" in die Denkmalliste der Stadt als Gartendenkmal (Baudenkmal) eingetragen worden.

Diesem letzten Schritt der Unterschutzstellung ging ein langer Weg voraus. Bereits 1988 wurde die Denkmalwürdigkeit erkannt und dieses Teilstück in den Denkmalbereich Tiergarten-/Kavarinerstraße aufgenommen und unter Schutz gestellt. Seitdem wird durch intensiven Austausch mit dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland den Belangen des Denkmalschutzes Rechnung getragen.

Das von der LVR-Referatsleiterin für Gartendenkmalpflege, Kerstin Walter, vorgelegte Gutachten aus dem Jahre 2010 ist Grundlage der Eintragung. Darin wurden aus allen bisher bekannten Quellen die relevanten Daten und Fakten zusammengetragen und wissenschaftlich, mit dem Augenmerk auf die kunsthistorische Gartenkunst, ausgewertet. Aufgrund der Vielzahl der Grundstückseigentümer schloss sich ein langwieriger Anhörungsprozess an, der nun mit der Eintragung seinen Abschluss fand.

Aufgrund der großen Forstfläche, die zum Eigentum des Landes NRW gehört, ist nun die Bezirksregierung Düsseldorf als Untere Denkmalbehörde federführend tätig und für alle baulichen und erlaubnisrelevanten Belange im Bereich des Neuen Tiergartens zuständig.

Kreis Kleve damals und heute
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Ein erstes Abstimmungsgespräch mit der Bezirksregierung Düsseldorf, dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, den Umweltbetrieben sowie mit dem Fachbereich Planen und Bauen der Stadt Kleve ist geführt worden. Bei dieser Parkbegehung wurden alle für Sommer und Herbst geplanten Maßnahmen im Bereich des Neuen Tiergartens vorgestellt und abgestimmt.

Ein fachlicher Austausch fand unter anderem über die Neuinstallation der Wegebeleuchtung sowie den Böschungsarbeiten am Prinz-Moritz-Kanal statt. Ebenso konnten bei diesem unkomplizierten Treffen über die routinemäßigen Parkpflegearbeiten der USK gesprochen werden. Natürlich wurde dabei auch nicht das bekannte Thema der Sichtachsen vergessen. Der Fachbereichsleiter Dirk Posdena mit seinem Team und Hans-Heinz Hübbers von den Umweltbetrieben konnten sich am Ende des Tages über viel Zustimmung zu ihrer bisherige Arbeit durch Ursula Hitzbleck (Bezirksregierung) und Petra Engelen (LVR) freuen.

(RP)
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