Kleve Neues Gebäude für den alten Friedhof

Kleve · In dem eingeschossigen Bau an der Merowingerstraße können sich Angehörige beraten lassen. Und die Beschäftigten der Umweltbetriebe freuen sich über neue Büro- und Sozialräume sowie eine kleine Werkstatt. Mehr Parkplätze geplant.

 Beim Neubau wurde auf eine moderne, zeitlose Architektur Wert gelegt. Es gibt einen Beratungsraum für Angehörige.

Beim Neubau wurde auf eine moderne, zeitlose Architektur Wert gelegt. Es gibt einen Beratungsraum für Angehörige.

Foto: Evers

Ein Jahr hat seine Errichtung gedauert, nun steht es, das neue Friedhofsgebäude an der Merowingerstraße. "Das alte, das ja eigentlich ein Wohnhaus ist und seit den 70er Jahren genutzt wurde, war nicht mehr zeitgemäß und konnte den Anforderungen und Standards nicht mehr gerecht werden", sagt Stadtkämmerer Willibrord Haas. Jetzt freuen sich Friedhofsbesucher und auch die dort arbeitenden Beschäftigten der Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) über einen Neubau.

Das neue Friedhofsgebäude erstreckt sich auf einer Fläche von 115 Quadratmetern. Geplant wurde es vom Gebäudemanagement der Stadt Kleve, das auch die Bauüberwachung durchführte. 294.000 Euro hat seine schlüsselfertige Errichtung durch das Klever Bauunternehmen W. Goris GmbH gekostet. "Das ist gut investiertes Geld", findet Kämmerer Haas. Beim Neubau wurde auf eine moderne, zeitlose Architektur Wert gelegt. Die Fassade mit einem auskragenden Flachdach besteht aus einer Kombination aus Ziegelverblender, farbigen Holzfenstern und Profilholzschalung.

 Von links: Jürgen Cremer (USK), Friedhofswärter Ralf Janssen, Jochem Vervoorst (USK), Bürgermeisterin Sonja Northing, Manfred Raith (Gebäudemanagement) und Kämmerer Willibrord Haas.

Von links: Jürgen Cremer (USK), Friedhofswärter Ralf Janssen, Jochem Vervoorst (USK), Bürgermeisterin Sonja Northing, Manfred Raith (Gebäudemanagement) und Kämmerer Willibrord Haas.

Foto: Evers Gottfried

Die Räumlichkeiten werden insbesondere durch fünf Beschäftigte der Umweltbetriebe USK, denen die Unterhaltung des Friedhofes obliegt, genutzt. Ihnen bietet das neue Gebäude nun angemessene Sozialräume mit Duschen, Lager- beziehungsweise Abstellmöglichkeiten sowie eine Werkstatt. "Das ist wirklich alles sehr schön geworden. Wir fühlen uns hier sehr wohl", sagt USK-Meister Jürgen Cremer.

Aber auch Friedhofsbesucher profitieren von den neuen Räumen. Dort finden Angehörige Ansprechpartner, die ihnen helfen. "Sie können von uns etwa erfahren, wo es freie Flächen gibt und welche Bestattungsformen wir anbieten. Außerdem beraten wir zu den Themen Grabpflege und -gestaltung und beantworten Fragen zu Nutzungsdauer und Ruhefristen", erläutert Friedhofswärter Ralf Janssen. Dabei können die Angehörigen auch erfahren, dass es jetzt Bestattungsformen wie Urnengemeinschafts- oder Baumgräber gibt. Jürgen Cremer: "Die Friedhofshaltung ist im Wandel. Immer öfter wird gewünscht, dass die Grabpflege von uns oder externen Dienstleistern übernommen wird."

Wie auch immer - "Menschen, die hier Beratung erhalten, befinden sich ja oft in einer schwierigen Situation, da Angehörige verstorben sind. Da ist es gut, dass wir jetzt angemessene räumliche Rahmenbedingungen bieten können", betont Willibrord Haas.

Der Waldfriedhof an der Merowingerstraße ist der größte im städtischen Besitz, beziehungsweise Betrieb. Neben seiner eigentlichen Funktion dient er den Klevern auch als Erholungsstätte. 20 Prozent der Grünanlagen sind öffentlich, sie werden mit Steuermitteln unterhalten. "Man kann auf dem Klever Friedhof auch einfach nur spazieren gehen und Ruhe genießen", sagt Bürgermeisterin Sonja Norting. Im neuen Friedhofsgebäude gibt es für die Besucher auch Toiletten, die täglich jeweils bis 22 Uhr geöffnet sind.

In diesem oder im nächsten Jahr soll sich an der Merowingerstraße noch etwas ändern: Der alte Bungalow neben dem bisherigen Friedhofsgebäude wird abgerissen und die Parkplätze werden neu angeordnet beziehungsweise erweitert. So will die Stadt 15 bis 20 neue Stellplätze schaffen. Für das alte Friedhofsgebäude gibt es noch keinen Nutzungsplan.

(RP)
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