Kleve Neues Gesicht für den Klever Bahnhof

Kleve · Das Gebäude mit der denkmalgeschützten Fassade wird in Absprache mit dem Denkmalamt saniert. In dem rechten Flügel werden Büros für Niag, DB-Agentur und Nordwestbahn eingerichtet, der linke Anbau soll erneuert werden.

 Weil die Fassade denkmalgerecht saniert wird, ist der Bahnhof eingerüstet. Die Fassadensanierung soll im Herbst fertig sein.

Weil die Fassade denkmalgerecht saniert wird, ist der Bahnhof eingerüstet. Die Fassadensanierung soll im Herbst fertig sein.

Foto: Markus van Offern

Bis jetzt war der erste Eindruck, den Bahnreisende in Kleve hatten, nicht wirklich einladend. Das soll sich bald ändern: Die Baumann & Wilmsen GbR, die den alten Bahnhof gekauft hat, hat mit der Sanierung der denkmalgeschützten Fassade begonnen. Die Gerüste stehen, in den kommenden Wochen sollen neue Fenster kommen, ganz im Sinne des Denkmalschutzes aus Holz. "Wir haben die Maßnahme mit Denkmalpfleger Dr. Stürmer abgesprochen", sagt Clemens Wilmsen, Geschäftsführer der GbR. Wilmsen kann derzeit allerdings nur drei Seiten des Gebäudes sanieren, da an der rückwärtigen Wand noch das alte Dach für den Bahnsteig angebaut ist, das seitens von der Stadt abgerissen wird. "Wenn das Dach dann weg ist, werden wir auch die Rückseite schön sanieren", sagt Wilmsen.

Der Geschäftsführer der Baumann & Wilmsen GbR ist zuversichtlich, dass künftig der Platz und der Bau ein ganz anderes, einladenderes Bild für die Besucher der Stadt abgibt. "Das wird ein schönes Ensemble, wenn alles fertig ist", sagt er. Für die, die kommen, wie für die, die aus der Stadt gen Bahnhof müssen. Dazu soll nicht nur die neue, denkmalgerecht sanierte Fassade beitragen, auch der Bau selber soll wieder mit Leben gefüllt werden. Wilmsen hat für die beiden Flügel des Bahnhof-Gebäudes eine Nutzung gefunden: Der flache, eingeschossige Anbau der ehemaligen Bahnhofskneipe (steht man vor dem Gebäude rechts) wird in drei Büro-Zonen unterteilt. Hier sollen die Niag, die DB-Agentur und zum Bahnsteig raus die Nordwestbahn Räume bekommen. Der flache, abgerissene Anbau auf der anderen Seite wird durch einen Neubau ersetzt, für den inzwischen ein Bauantrag gestellt wurde. Hier stellt sich Wilmsen ein Café vor, das eine gewisse Aufenthaltsqualität bieten soll und in dem Fahrgäste auch einen Snack auf die Hand mitnehmen können. Für die spätere Nutzung des Hauptgebäudes führe seine Gesellschaft noch Verhandlungen, erklärt Wilmsen. Eine Gastronomie sei derzeit allerdings nicht im Gespräch. Rechts vom Bahnhofsgebäude war in den Ausschüssen der Stadt auch ein Neubau diskutiert worden. Der sei auch weiterhin angedacht.

Die Fassaden-Arbeiten am Bahnhof sollen im Herbst abgeschlossen sein, die Arbeiten für den Bürotrakt Anfang 2018. Zudem hat die GbR den Ankauf einer Skulptur im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes für den Vorplatz unterstützt: Eine Skulptur des Bildhauers Christoph Wilmsen-Wiegmann wird den Platz aufwerten. Man sei stark daran interessiert, dass das ansprechend wird und ein schönes Ensemble von Bahnhof, Platz, neuem zentralem Busbahnhof und der Skulptur wird, man stehe in engem Kontakt mit der Stadt, sagt Wilmsen.

Die Gestaltung des Bahnhofplatzes liegt allerdings bei der Stadt Kleve. Der Ausbau Bahnhofsplatz wird aber noch dauern: "Nachdem im letzten Jahr der Zentrale Omnibusbahnhof fertiggestellt wurde, wird zurzeit die Neugestaltung des Bereiches vor dem Bahnhofsgebäude durch den Fachbereich Tiefbau geplant. Nach Fertigstellung der Planung soll die Vergabe der Bauleistungen erfolgen. Mit der Baumaßnahme kann voraussichtlich im Jahr 2018 begonnen werden", sagt Stadtsprecher Jörg Boltersdorf auf Nachfrage. Auch der Abriss des alten Bahndaches ist in naher Zukunft nicht in Sicht: "Hinsichtlich des Bahnsteigdaches wurden bereits mehrere Gespräche mit der Deutschen Bahn geführt. Weitere sind jedoch erforderlich. Ein Zeitrahmen kann derzeit nicht genannt werden", sagt Boltersdorf.

(mgr)
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