Kalkar Neues Jugendheim soll nach Altkalkar

Kalkar · Durch Umbau des benachbarten Gebäudes könnte das bisherige evangelische Jugendhaus Kalkar so groß werden, dass auch die städtische Jugendarbeit darin Platz fände. Pläne sollen der Kreisverwaltung im Juni vorgestellt werden.

 Das Evangelische Jugendheim in Altkalkar an der Birkenallee soll eventuell erweitert werden.

Das Evangelische Jugendheim in Altkalkar an der Birkenallee soll eventuell erweitert werden.

Foto: Gottfried Evers

Joachim Meiburg ist äußerst zurückhaltend, als er um eine Einschätzung gebeten wird. "Ich will dazu gar nichts sagen", erklärte der Leiter der Einrichtung auf die Frage, was er davon halte, wenn das städtische Jugendzentrum Kalkar und das TOT-Jugendhaus der evangelischen Kirche zusammengelegt würden. Denn mit diesem Thema hat sich unter anderem der jüngste Schul- und Jugendausschuss befasst. "Die Verwaltung hat die Sache geprüft mit dem Ergebnis, dass am vernünftigsten scheint, das evangelische Jugendhaus an der Birkenallee zu erweitern", erklärte Abteilungsleiter Andreas Stechling.

Praktisch findet die Verwaltung, dass der Eigentümer der bisher von der evangelischen Gemeinde genutzten Immobilie Architekt ist und sich vorstellen könnte, den Anbau selbst zu übernehmen und das Gebäude später an die Stadt zu verpachten. Denn selbst etwas zu bauen kann und will sich die finanziell angeschlagene Stadt nicht leisten. Das derzeitige Angebot im Keller der Realschule genügt den Ansprüchen längst nicht mehr.

Die Adresse Birkenallee 1 liegt in Altkalkar und nicht, wie das kommunale Jugendzentrum, "innerstädtisch" am Schulzentrum. Aber zentral liegt das Schulzentrum auch nicht wirklich - überhaupt wohnen bekanntlich deutlich mehr Menschen etwa in Altkalkar und damit näher am Standort Birkenallee als im historischen Ortskern. Denkbar, dass die Zurückhaltung Meiburgs mit diesem Ortswechsel zu tun hat. Kalkars Kommunalpolitiker jedenfalls versichern, sie wollen mit dem Umbau keine Einschränkung für die Kinder und Jugendlichen verbinden. Die Leiterin des evangelischen Jugendhauses, Ilona Kania. hat jedenfalls keine Bedenken, ebenso hatte schon zu Jahresbeginn Pfarrer Thomas Hagen betont, man wolle eine gemeinsame Lösung.

Im Ausschuss berichtete Stechling, die Mitarbeiter der Jugendeinrichtungen hätten schon ein pädagogisches Konzept erarbeitet - zunächst jede Einrichtung für sich, aber auch gemeinsam. Klar ist, dass das Gebäude künftig behindertengerecht sein muss, moderne WCs bekommt und nicht auf Kellerräume zurückgreifen wird. Schon am 10. Juni soll das Konzept im Jugendhilfeausschuss des Kreises vorgestellt werden - vermutlich liegt bis dahin auch eine ungefähre Kostenermittlung vor. Der Kreis ist nur für die Refinanzierung zuständig, nicht für die inhaltliche Ausgestaltung.

Das evangelische Jugendhaus macht Kindern von montags bis donnerstags zahlreiche Angebote. Von der Spielgruppe für Grundschulkinder über Hausaufgabenhilfe bis zu Sport- und offenen Angeboten für Jugendliche. Ein vergleichbares Programm hat auch die kommunale Einrichtung, allerdings an anderen Tagen (montags, donnerstags, freitags, samstags). Sehr einverstanden mit den Überlegungen ist übrigens auch der katholische Pfarrer Alois van Doornick. "Ich finde es ein schönes Signal von der evangelischen Gemeinde, sich so stark in die Jugendarbeit einzubringen; vom Aufwand her ist das bestimmt kein Pappenstiel." Die katholische Kirche will weiterhin Pfarrheime in mehreren Ortsteilen nutzen, um die Jugend über Vereine und andere Gruppierungen an sich zu binden.

(RP)
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