Kleve Neues Team für "Schule Kunst Museum"

Kleve · Die Organisation des Kulturprojektes von Kurhaus und den Klever Schülern liegt jetzt bei Claudia Rehder, Kerstin Brendgen und Irmgard Hebben. Sie suchen weitere Förderung und wollen alle weiterführenden Schulen ins Boot holen.

Kleve: Neues Team für "Schule Kunst Museum"
Foto: Museum Kurhaus

Der Besprechungstisch steht zwischen den Rollregalen des Archivs unter den Dachschrägen hoch oben im Museum Kurhaus, in einer Vitrine zittern die Tentakel der feingliedrigen Skulptur von Günther Haese. Der Verkehrslärm von der Tiergartenstraße dringt nur gedämpft bis nach oben. Am Tisch hat sich das neue, junge Team von Schule Kunst Museum versammelt, der Schnittstelle für die Bildungsarbeit der Schulen mit Kleves Vorzeige-Musentempel.

"Das Wochenende der Ausstellung ist immer der Höhepunkt", sagt Kerstin Brendgen, Lehrerin an der Sekundarschule in Kleve. Brendgen, Irmgard Hebben vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und Claudia Rehder von der Gesamtschule sind die neuen Koordinatorinnen für Schule Kunst Museum. "Ich freue mich, dass wir das Projekt auf mehrere Schultern und mehrere Schulen verteilt haben", sagt Valentina Vlasic. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museum Kurhaus ist das "Scharnier" zwischen Museum und Schule. Vlasic begleitet nicht nur die Koordinatorinnen der Schulen, sie bietet den Lehrern und Schülern auch die Führungen durch das Haus, wenn die Jugendlichen und die Kinder an die Kunst herangeführt werden. Sie ist Ansprechpartnerin für die Kunstlehrer, die mit ihren Klassen an dem Projekt teilnehmen.

 Claudia Rehder (Gesamtschule), Kerstin Brendgen (Sekundarschule) und Irmgard Hebben (Freiherr-vom-Stein-Gymnasium).

Claudia Rehder (Gesamtschule), Kerstin Brendgen (Sekundarschule) und Irmgard Hebben (Freiherr-vom-Stein-Gymnasium).

Foto: Museum

Schule Kunst Museum wurde 2000 ins Leben gerufen - damals noch betreut von der Kurhaus-Volontärin Simone Scholten und nach vorne geschoben vom damaligen stellvertretenden Leiter des Museums, Dr. Roland Mönig, der heute das saarländische Landesmuseum in Saarbrücken führt. Auf der Schul-Seite war es Angelika Paatz-Rürup vom Konrad-Adenauer-Gymnasium, die das Projekt nach vorne brachte. Dann bekam Schule-Kunst-Museum den Ritterschlag und wurde in Berlin im Rahmen des Programms "Kinder zum Olymp" ausgezeichnet. Helga Diekhöfer von der Kisters-Realschule führte das Klever Erfolgsmodell nach Angelika Paatz-Rürup weiter. Beide sind inzwischen in Pension.

Seit 2006 hat Vlasic auf Museumsseite die Fäden des Projektes in der Hand. Brendgen, Hebben und Rehder sind künftig die "schulische Seite" des Schule Kunst Museum-Teams. Es wird weiterhin ein Treffen aller Kunstlehrer zur Kuratoren-Führung nach den Ausstellungseröffnungen geben, ebenso werden vom Museum die Führungen für die Klassen, die am Projekt teilnehmen, angeboten. Sie sollen das Engagement der Kunstlehrer unterstützen, die viel Arbeit in das Projekt stecken. "Wir wollen weiter an der hohen Qualität arbeiten, die zur Ausstellung von Schülern und Lehrern geboten wird", sagt Brendgen. Die Schülerarbeiten seien so gut, dass es am Ende sogar Anfragen gebe, ob sie ihre Werke verkaufen, blickt Brendgen nicht nur auf die letzte Schüler-Ausstellung im Museum Kurhaus zurück. "Es ist so schön, zu sehen, wie stolz die Schüler auf ihren Raum sind", sagt Claudia Rehder. Oder zu begreifen, wie ernsthaft und konzentriert die Jungen und Mädchen den Aufbau betreiben, wie überrascht sie sind, wenn sie erkennen, wie ihre Werke auf der großen Wand wirken, erklärt Vlasic. Rehder: "Das ist ja kein Vergleich mit der Präsentation, die Schule bieten kann".

Brendgen hält das Netzwerk der Schulen zusammen und Rehder sorgt unter anderem für den Schriftverkehr. "Wir würden gerne erreichen, das künftig alle weiterführende Schulen immer dabei sind", sagt Rehder. Man wolle versuchen, an zusätzliche Förderungen zu kommen, sagt Irmgard Hebben, die den Finanzpart im Team übernommen hat. Denn Vlasic führt an, dass das Projekt nicht zum Null-Tarif zu haben ist. Das Drucken der Flyer, der zu "Schule Kunst Museum" erscheint, muss ebenso bezahlt werden, wie die Tontechnik oder Gerätschaften wie der Beamer für die Eröffnungsveranstaltung. Dann muss die Aufsicht am Freitag, wenn die Schüler ihre eigenen Werke im Museum installieren, früher kommen. Teils werden die Kosten vom Freundeskreis, teils vom Museum übernommen. Die Stadt fördert das Vorhaben mit 500 Euro. Hinzu kommen die vom Haus-Designer Ingo Offermanns entworfenen Einladungskarten, vielleicht Plakate. Zu besonderen Anlässen gab es schon einmal einen kleinen Katalog.

"Wir möchten an einem Wettbewerb teilzunehmen - das bedeutet auch zusätzliche, überregionale Förderung", sagen die vier vom Team. Und wenden sich wieder der Planung für 2018 zu, oben am Besprechungstisch im Raum von Vlasic zwischen den Archivschränken unter den Dachschrägen.

(RP)
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