Kleve NGG fordert für 175 Gastro-Azubis "Mindest-Ausbildungsvergütung"

Kleve · Ob der Gast ein ordentliches Trinkgeld gibt oder nicht - darauf können sich Kellner- und Koch-Azubis nicht verlassen. Anders beim Lohn - da tut sich was: Der Chef muss jetzt nämlich bei der Ausbildungsvergütung einige Euros extra zahlen. Zum ersten Mal gibt es für alle 175 Azubis in der Gastronomie im Kreis Kleve feste Azubi-Vergütungen. Demnach bekommt der Nachwuchs in Gaststätten, Restaurants und Hotels jetzt 700 Euro im ersten und 800 Euro im zweiten Ausbildungsjahr. Im dritten Lehrjahr gehen angehende Köche und Kellnerinnen mit 900 Euro am Monatsende nach Hause. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hingewiesen. "Damit ist die Ausbildung in der Gastronomie ein Stück weit attraktiver geworden - jedenfalls fürs Portemonnaie", sagt Hans-Jürgen Hufer.

Der Geschäftsführer der NGG Nordrhein unterstreicht, dass die höheren Azubi-Vergütungen rückwirkend ab dem 1. August in ganz Nordrhein-Westfalen allgemeinverbindlich sind. Dafür habe sich die NGG mit Erfolg eingesetzt. "Das bedeutet, dass jeder gastronomische Betrieb im Kreis Kleve seinen Auszubildenden dieses Geld zahlen muss. Damit hat die Branche erstmals eine Mindest-Ausbildungsvergütung. Wer seinen Nachwuchs motivieren und dafür sorgen will, dass den Azubis die nicht immer leichte Ausbildung rund um Küche, Service und Rezeption auch schmeckt, darf auch noch etwas oben drauflegen", so Hufer. Insgesamt habe ein Koch-Azubi pro Monat 29 Euro im ersten und 31 Euro im zweiten Ausbildungsjahr mehr in der Tasche. Eine Restaurant- oder Hotelfachfrau, die im Service oder an der Hotelrezeption ihre Ausbildung mache, gehe im dritten Ausbildungsjahr mit 34 Euro monatlich mehr nach Hause. Mit dem Tarifvertrag gibt es erstmals klare Regeln. "Über die Ausbildungsvergütungen hinaus gilt jetzt auch, dass Azubis nach einem langen zweiten Berufsschultag in der Woche frei haben und nicht mehr zurück müssen", so NGG-Geschäftsführer Hufer.

(RP)
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