Niederrhein Niederrhein ist Problemecke der Malteser

Niederrhein · Um die christliche Wohltätigkeitsorganisation in den Kreisen Wesel, Kleve und Borken im Bereich Ausbildung nach vorne zu bringen, hat jetzt Diözesanausbildungsreferent Ralf Walbaum bei den Maltesern in Wesel sein Büro bezogen.

 Ralf Walbaum hat seinen Arbeitsplatz von Recklinghausen nach Wesel verlegt. "Die Region braucht Unterstützung", sagt der 46-Jährige.

Ralf Walbaum hat seinen Arbeitsplatz von Recklinghausen nach Wesel verlegt. "Die Region braucht Unterstützung", sagt der 46-Jährige.

Foto: Ekkehart Malz

Bei den Maltesern im Bistum Münster, der christlichen Wohltätigkeitsorganisation mit Schwerpunkten im Bereich Katastrophenschutz und Erste Hilfe, gilt der Niederrhein als Problemregion. Nicht, weil hier die Zahl der Ehrenamtler deutlich geringer ist als sonst im Bistum, sondern weil die Kreise Wesel, Kleve und Borken in Sachen Ausbildung hinterherhinken. Das zu ändern ist eine der zahlreichen Aufgaben von Ralf Walbaum.

"Die Region braucht Unterstützung", sagt der 46-jährige Diözesanausbildungsreferent, der vor wenigen Tagen sein Büro beim Weseler Malteser Hilfsdienst an der Straße Am Blaufuß bezogen hat. Doch dort, wo der Ortsverein Wesel zu Hause ist und mehrere Krankenwagen stationiert sind, ist der Leiter der Service- und Koordinationsstelle Niederrhein nicht oft anzutreffen. "Ich bin viel unterwegs. Vor allem auch abends, um mit den Ehrenamtlern über Aktuelles zu sprechen, mir ihre Sorgen und Nöte anzuhören", sagt der gebürtige Essener. Großartig vorstellen muss er sich in den Ortsgliederungen übrigens nicht. Denn als Diözesanausbildungsreferent ist er seit genau 25 Jahren für die Malteser tätig. Und zwar die meiste Zeit gleichzeitig für die Bistümer Essen und Münster (siehe Infobox). Während des Besuchs der RP klingelt das Telefon von Ralf Walbaum immer wieder. "Entschuldigen Sie bitte, ich muss mal kurz ran." Wenige Augenblicke später kehrt er mit einer guten Nachricht zurück. "Ich habe gerade die Zusage erhalten, dass wir jetzt erstmals einen jungen Menschen, der ein Freiwilliges Soziales Jahr bei uns absolvieren möchte, nach entsprechender Ausbildung als Dozenten im Bereich Erste Hilfe einsetzen können. Vorteil ist, dass er dann für uns Fortbildungen in Unternehmen durchführen kann", sagt Walbaum. Dazu muss man wissen, dass der Malteser Hilfsdienst ein Partner der Berufsgenossenschaften ist, die für ihre versicherten Firmen regelmäßig Aus- und Weiterbildungskurse anbieten. Für die Malteser ist es nicht leicht, ehrenamtliche Kräfte für genau diese Tätigkeit zu gewinnen.

Deshalb werden vor vor allem Rentner und Hausfrauen gesucht, die bei Eignung als Honorarkräfte tätig werden können. "Sie werden bei uns mit offenen Armen empfangen und intensiv auf diese Aufgabe vorbereitet", versichert Ralf Walbaum (Kontakt: 0281 3392231).

Zu seinen ersten Amtshandlungen gehört die Wiederbelebung des Bereichs "Ausbildung zu Betreuungsassistenten". Das sind Pflegekräfte, die sich in erster Linie um dementiell erkrankte Menschen kümmern. Außerdem gibt es - ganz neu - die Möglichkeit, sich bei den Maltesern zur Fachkraft in der Behandlungspflege ausbilden zu lassen.

Auf die Frage, ob er neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit auch auch noch ehrenamtlich für die Wohlfahrtsorganisation tätig ist, sagt er lachend: "Meine vielen Überstunden sind mein ehrenamtlicher Beitrag."

(RP)
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