Niederrhein Niederrheiner sind stolz auf ihre Heimat

Niederrhein · Die Forsa-Umfrage im Auftrag der Kiesindustrie belegt die Zufriedenheit der Befragten.

Die Niederrheiner sind aus Sicht der Kiesindustrie mit ihren Baggerseen weit zufriedener als gemeinhin angenommen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die die Kiesindustrie in Xanten vorgestellt hatte. Während die Kritiker wie die Grünen im Kreis Wesel der Kiesindustrie zuletzt vorwarfen, Raubbau an der Natur zu begehen, sehen sich die Auftraggeber der Studie unter 1001 Befragten in den Kreisen Kleve und Wesel durch die Ergebnisse bestätigt. Immerhin 74 Prozent der 1001 Befragten gaben an, dass die Seen einen Mehrwert für Bewohner und Besucher der Region darstellen.

Die in Auftrag gegebene Studie hatte nach den beliebtesten Baggerseen gefragt: Die Nord- und Südsee stehen demnach mit ihren Angeboten des Freizeitzentrums Xanten ganz oben im Ranking. Zu den schönsten Seen im Kreis Wesel zählen zudem der Auesee in Wesel und der Tenderingssee in Voerde; im Kreis Kleve sind es dem Meinungsforschungsinstitut Forsa zufolge der Wisseler See in Kalkar und die Blaue Lagune in Wachtendonk, die weit oben in der Beliebtheitsskala stehen. Es handele sich um ehemalige Baggerseen, so der Zusammenschluss von 13 Sand- und Kiesunternehmen der Region mit Blick auf die Folgenutzung.

Der Initiativkreis "Zukunft Niederrhein" hatte die Forsa-Umfrage in Auftrag gegeben, um vor den anstehenden Beratungen über den Regionalplan das Verhältnis der Niederrheiner zur Kiesindustrie zu erforschen. Laut Forsa-Umfrage identifizieren sich die Niederrheiner im Vergleich überdurchschnittlich mit ihrer Region: 86 Prozent der Befragten leben gern an ihrem Wohnort, zitierte bei einem Gespräch im "Pier 5" im Hafen Vynen an der Xantener Nordsee Armin Voigtland, Pressesprecher des Initiativkreises "Zukunft Niederrhein", ein Ergebnis der Umfrage.

Vor allem Landschaft und Natur punkteten. Sie, so Voigtland, seien die größten Vorzüge der Region Niederrhein, sagen insgesamt 86 Prozent der Befragten. Auf den weiteren Plätzen landen "die ländliche Region" (24 Prozent), die Art der Menschen (18), Sportangebote (18) und die Nähe zum Ruhrgebiet (15) - dabei waren Mehrfach-Nennungen möglich. Das galt auch für Probleme der Region, die nicht ausgespart wurden. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) (22 Prozent), die Infrastruktur (14), Verkehrsprobleme (12), die Arbeitslosigkeit (11) und die Flüchtlinge (9) wurden auch in genau dieser Reihenfolge benannt.

Wobei die Arbeitslosenzahlen bei der ersten derartigen Umfrage vor fünf Jahren noch von 24 Prozent der Befragten an erster Stelle der Probleme genannt wurden. Damals wie heute sehen übrigens auch 28 (im Jahr 2011 waren es 26) Prozent der Befragten spontan überhaupt keine Probleme. Das ist auch eine beachtliche Zahl. Bei den Antworten liegt ein ganzer Katalog von Nennungen um die 80 Prozent: Dazu gehören die Verbesserung der Schulen, die Ausbesserung von Straßen und Verkehrswegen, die Sorge für ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum, die Integration von Ausländern und Zuwanderern, die Einstellung neuer Polizisten und die Sanierung der Brücken.

Die wirtschaftliche Situation am Niederrhein halten 68 Prozent der Befragten für (sehr) gut. Daran, dass sich das auch in Zukunft nicht ändern wird, glauben immerhin noch 49 Prozent; ein Viertel aller Befragten glaubt inzwischen sogar, dass es am Niederrhein noch weiter aufwärts geht.

Und das vor dem Hintergrund, dass ebenfalls bei Mehrfachnennung 92 Prozent der Befragten die Landwirtschaft, 91 Prozent das Handwerk und 66 Prozent die Rohstoff- und Baustoffindustrie für die derzeit wichtigsten Wirtschaftszweige halten - auch in Zukunft.

(RP)
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