Millionen-Projekte der Region (15) Nierspark - eine echte Erfolgsgeschichte

Kleve · Früher Gelderns gammeliger Güterbahnhof, jetzt Raum für massive Investitionen: Neben dem neuen Berufskolleg entsteht im Nierspark ein Seniorenzentrum, eine Kita der Lebenshilfe plus Verwaltung sowie eine Klimaschutzsiedlung.

Viele Gelderner reiben sich immer noch die Augen, mit welchem Tempo es im Nierspark vorangeht. Kreispolizei und Finanzamt haben auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofes bereits eine neue Bleibe gefunden. Das Berufskollegs des Kreises Kleve wird derzeit ebenfalls im Mordstempo erstellt. Doch das ist noch lange nicht alles.

Denn die zentrale Lage, direkt am Bahnhof mit seinen leisen Personenzügen der Nordwest-Bahn sowie die Nähe zur Innenstadt hat weitere Investoren auf den Plan gerufen. So nimmt derzeit eine private Gruppe gut zehn Millionen Euro für ein neues Seniorenzentrum in die Hand. Unmittelbar am beliebten und ebenfalls noch recht neuen Wasserplatz im Niersforum gelegen, soll ein dreigeschossiges Gebäude mit geschwungener Fassade auf einem 4500-Quadratmeter-Grundstück entstehen. Dort sind 80 vollstationäre Pflegeplätze in Einzelzimmern geplant. Zusätzlich wird in einem Flügel betreutes Wohnen in 37 Wohnungen angeboten. Außerdem wird im Erdgeschoss eine Caféteria mit Blick auf den Wasserplatz entstehen, die von jedermann genutzt werden kann. Geplant wird die Anlage durch die Sagir Al GmbH, angemietet dann von der Bellini-Seniorenresidenzen-Gruppe.

Weitere 3,5 Millionen Euro pumpt die Lebenshilfe Gelderland in den nächsten Monaten in den Boden des Niersparks. Denn die gemeinnützige GmbH plant und baut dort eine integrative Kindertagesstätte. Zum Angebot in den geplanten drei Gruppen gehören die U-3-Betreuung, die Samstagsbetreuung und die Übermittagbetreuung. Auf dem Gelände entsteht außerdem ein großzügiger Spiel- und Freibereich mit vielen Beschäftigungsmöglichkeiten. Ausreichende Stellflächen werden von Architekt Egon Verhoeven aus Kevelaer ebenfalls vorgehalten.

Neben der Kita soll sich schon bald das neue Lebenshilfe-Center angliedern, wo nicht nur die Verwaltung ihren neuen Sitz haben wird. Auch ambulante Dienste, Hilfen und Beratungen für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf finden hier ein neues Zuhause. Zusätzlich werden im Obergeschoss auch Menschen mit Behinderungen betreut wohnen können.

Dass die Energieeffizienz beim Bauen immer wichtiger wird, beweist die Klimaschutzsiedlung im Nierspark, die zwar zuerst langsam, aber doch stetig wächst. Grund dafür ist das etwas höhere Investitionsvolumen, das beim Neubau gebraucht wird. Andererseits schonen die dort entstehenden Passivhäuser nicht nur die Umwelt durch hohe Energie-Effizienz und entsprechende Dämmung bei guter Entlüftung. Sie schonen auf Dauer auch den Geldbeutel der Bauherren, die sich eines der 50 Wohneinheiten auf 31 Grundstücken gesichert haben oder es noch tun werden. Denn der geringe Energieverbrauch macht die höheren Anschaffungskosten auf Dauer mehr als wett. Von der CO2-Ersparnis ganz schweigen. 18 Millionen Euro, finanziert durch die Stadt Geldern mit einem Städtebauförderungsanteil von 17 Prozent, werden hier investiert.

Um den Nierspark verkehrstechnisch auch für Privatpersonen bestens zu erschließen, wird zur Anbindung des neuen Stadtteils ein Kreisverkehr für 1,5 Millionen am Burgweg gebaut. Weitere geplante Schritte sind die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit einer kleinen Gastronomie auf den Außenflächen sowie eine Erweiterung der Fahrradstation auf 360 Abstellplätzen. Außerdem will das bereits an der Eingangsstraße ansässige Sportgeschäft im Nierspark erheblich erweitern.

(RP)
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