Kleve "Opschlag" abends ohne Autolärm

Kleve · Die "Gastro-Meile" am Spoyufer soll von April bis September in der Zeit von 19 bis 24 Uhr für Straßenverkehr gesperrt werden. Das soll die Aufenthaltsqualität steigern und für Sicherheit sorgen. Weiterer Gastronom will sich ansiedeln.

 An sonnigen Nachmittagen und Abenden sind die Lokale am Opschlag in der Unterstadt gut besucht.

An sonnigen Nachmittagen und Abenden sind die Lokale am Opschlag in der Unterstadt gut besucht.

Foto: Gottfried Evers

Der Opschlag ist auf dem besten Wege, zu Kleves erster "Ausgeh-Adresse" zu werden. Die Lokale dort sind gut besucht, in den Sommermonaten ist auf den Terrassen oft kaum noch ein freies Plätzchen zu finden. Viele Kunden empfinden es allerdings als störend, dass zwischen den Lokalen und den Terrassen eine Straße liegt, die von zahlreichen Autofahrern genutzt wird, um "zu sehen und gesehen zu werden". Deswegen hat der Umweltausschuss dem Rat der Stadt Kleve nun einstimmig empfohlen, den Opschlag in den Monaten April bis September von 19 bis 24 Uhr für den Kraftfahrzeugverkehr zu sperren. Diese Regelung soll versuchsweise für eine Saison gelten.

Christina Silva Egidio, Inhaberin der am Opschlag gelegenen Tapas-Bar "The Lounge", ist von der geplanten Regelung begeistert. "Ich finde es eine sehr gute Idee, das mal zu probieren", sagt Silva Egidio. Für die Sperrung des Opschlags in den Abendstunden gebe es viele gute Argumente, sagt die Geschäftsfrau. An erster Stelle stehe die Sicherheit, die sich sowohl für Gäste als auch für Bedienungen deutlich erhöhe. "Ich habe oft beobachtet, dass Autofahrer hier sehr schnell vorbeifahren. Das ist teilweise Wahnsinn. Viele Eltern bringen ihre Kinder mit, um hier etwas zu essen oder zu trinken. Da ist die Gefahr groß, dass die Kleinen auf die Fahrbahn laufen", sagt Silva Egidio. Außerdem sei es für alle Gäste gewiss schöner, wenn sie auf der Terrasse vom Autolärm verschont bleiben. In der Nähe gebe es genügend Parkplätze, da müsse niemand direkt vor der "Lounge" parken. Und im Sommer sei es sowieso viel schöner, mit dem Fahrrad zu fahren, findet die Gastronomin.

Luigi Colangiuoli, Geschäftsführer der Gaststätte "Tijuana" ist von der Verbannung des Straßenverkehrs am Opschlag hingegen wenig angetan. Das Tijuana bietet für seine Gäste vor dem Lokal eine Terrasse an, die durch die Straße geteilt wird. "Die geplante Sperrung ist für uns kontraproduktiv. Viele Gäste fahren gerne mit dem Auto vorbei, um zu schauen, ob etwas los ist, bevor sie sich hinsetzen. Die werden durch die Sperrung vergrault. Erst hat die Stadt sich gefreut, dass wir den Opschlag belebt haben - jetzt will man uns die Straße sperren", sagt Colangiuoli.

Aus Sicht der Polizei ist die Sperrung der Straße in den Abendstunden "unbedenklich". "Es gibt ja Alternativrouten, um zur Stadthalle oder zum Brücktor zu gelangen", sagt Sprecher Manfred Jakobi.

In Kürze wird der Opschlag eine weitere Belebung erfahren. Die "Wassersport Kleve GmbH" will ab April auf der Spoy Kanus und andere Boote verleihen. Außerdem gibt es laut Ute Marks, Geschäftsführerin von Kleve Marketing, einen Interessenten, der am Opschlag ein weiteres Lokal betreiben will. Ob er schon von der geplanten Sperrung weiß, ist nicht bekannt.

(RP)
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