Kleve Picasso & Co. kommen nach Emmerich

Kleve · Ab Samstag ist die Plakatausstellung "École de Paris" zu Künstlern der Pariser Schule zu sehen, die eigens für Emmerich konzipiert wurde. Die Exponate sind Leihgaben des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe.

Kleve: Picasso & Co. kommen nach Emmerich
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Wenn Claus von der Osten in jungen Jahren geahnt hätte, wie wertvoll einmal sein Hobby sein würde, wäre er sicherlich noch viel öfter nach Paris gefahren. So nutzte der Hamburger als Schüler Ende der 50er Jahre aber nur gelegentlich die Möglichkeit, die französische Hauptstadt zu besuchen.

Kunstinteressiert war er schon damals - und begeistert über die Gelegenheit, Plakate weltberühmter Künstler für ein paar wenige Franc kaufen zu können. "Plakate waren für mich erreichbare Kunst, weil ich sie mir leisten konnte", erzählt er heute. Aus anfangs 30, 40 Exemplaren sind mittlerweile an die 5000 geworden. Plakate, deren Wert über die Jahre um ein Vielfaches gestiegen ist. Und Plakate, die der Sammler zum Großteil dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg schenkte.

Aus diesem Fundus kann nun die Ausstellung "École de Paris" schöpfen, die ab Samstag im PAN-Kunstforum zu sehen sein wird. 97 Plakate von 22 Vertretern dieser Richtung werden gezeigt. Darunter so bekannte Namen wie Miró, Picasso, Matisse, George Braque, Le Corbusier oder Marc Chagall.

Das Besondere: Die Schau, die eigens für das PAN in Emmerich konzipiert wurde, zeigt keine Reproduktionen, sondern Originale aus dem Zeitraum von 1947 bis 1961, nur ein "Ausreißer" stammt aus dem Jahr 1968. PAN-Kuratorin Christiane van Haaren ist sich sicher: "Künstlerisch ist das die wertvollste Ausstellung, die bislang hier zu sehen war." Dementsprechend hofft PAN-Vorsitzender Reimund Sluyterman auf einen ähnlichen guten Zuschauerzuspruch wie bei der Hundertwasser-Ausstellung vor gut zweieinhalb Jahren. Damals wurden an die 9000 Gäste gezählt. Sluyterman hatte auch den Kontakt zu dem Hamburger Museum hergestellt.

Dessen Leiter, Dr. Jürgen Döring, war zunächst skeptisch, ob sich der von großen Glasfenstern geprägte PAN-Bau als Ausstellungsort für die lichtempfindlichen und kostbaren Exponate - ihr Wert liegt insgesamt in einem sechsstelligen Bereich - eignen würde.

Doch nachdem er sich vor Ort ein Bild vom Emmericher Museum machte, gab es schnell eine Einigung. Er und Claus von der Osten sind sogar nun selbst von einer Hansestadt in die andere gereist, um die Plakate zu rahmen und, nach Künstlern sortiert, aufzuhängen.

Stilistisch ist dabei eine besondere Vielfalt zu bewundern. Und eine "persönliche Handschrift", wie Christiane van Haaren sagt. Dr. Jürgen Döring schwärmt: "Eine solche Plakatausstellung von Künstlern der Pariser Schule hat es in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben. Selbst in Paris nicht." Von den Exponaten können sich die Besucher des PAN noch bis zum 6. April verzaubern lassen (Eintritt 8 Euro).

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind Dienstag bis Sonntag, 11 bis 16 Uhr. Zu erreichen ist das PAN Kunstforum Niederrhein an der Agnetenstraße 2 in Emmerich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort