Kleve Platz-Erlebnis für Burg und Marstall

Kleve · In der Kultur-Ausschusssitzung am 26. November sollen die Analyse der Klever Plätze und Beispiele für eine deutliche Verbesserung von Markt Linde, Marstallplatz und Platz vor der Volksbank Kleverland vorgestellt werden.

 Zugeparkt und zergliedert präsentiert sich heute der Bereich Marstall, Dr.-Heinz-Will-Platz. Das soll verbessert werden.

Zugeparkt und zergliedert präsentiert sich heute der Bereich Marstall, Dr.-Heinz-Will-Platz. Das soll verbessert werden.

Foto: Gottfried evers

Es gibt 19 Plätze in der Klever Innenstadt zwischen Markt Linde und der Hochschule. Gute und weniger gute. Welche, die mehr verdient hätten, welche, auf denen sich die Besucher beim Kaffee knubbeln. Und dann sind da inzwischen auch Bereiche, die erst noch ein Platz werden müssen, weil die Stadt in einem großen Wandel begriffen ist und Flächen entstehen wie die vor Volksbank Kleverland und Deutscher Bank, die zu einem zentralen Verteilerplatz werden sollten.

Im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes haben jetzt die Landschaftsarchitekten Hiltrud Maria Lintel und Jonas Schäfer von scape Landschaftsarchitekten in Düsseldorf die Plätze der Stadt unter die Lupe genommen, haben sie analysiert und als Beispiel für drei Plätze Vorschläge zur Verbesserung vorbereitet. Darin flossen Bürgervorschläge ein, die während eines Stadtspaziergangs und vor allem in einem Workshop gesammelt wurden. Bis zur Sitzung des Ausschusses für Kultur- und Stadtgestaltung am 26. November will scape entsprechende Pläne fertig haben und sie der Politik vorstellen.

"Diese Pläne möchten wir als Anregung verstehen, wie man es machen könnte, das heißt noch nicht unbedingt, dass die Plätze so auch gestaltet werden", sagt Jonas Schäfer von scape. Wichtig sei zunächst die Analyse. Sehr schön fand der Düsseldorfer Architekt den kleinen Platz vor dem Doppelgiebel der Unterstadtkirche in der Unterstadt, dort, wo einst mit der Singgemeinde "Jedermann" und "Carmina burana" aufgeführt wurde. Das sei eine gute Gestaltung. Gut gelungen ist aus Sicht der Landschaftsarchitekten aber auch der bei manchen so umstrittene Opschlag mit seinem Kneipenleben und - so Schäfer - mit der Überraschung, ans Wasser zu kommen. "Das kann man sonst in der Stadt so nicht", sagt er.

Verschenkt sei dagegen der Bereich Dr.-Heinz-Will-Platz und Marstall. Hier gruppieren sich zwar bedeutende Bauten des Mittelalters um das Denkmal des großen Kurfürsten - ein schönes Platzerlebnis gibt es aber nicht. Scape schlägt - unterstützt von den beteiligten Bürgern - vor, die Parkmöglichkeiten auf der dreieckigen Fläche vor der Burg wegzunehmen. Dann könnte man die Topographie zur Burg hin nutzen und mit Treppen und Sitzstufen arbeiten, die auf den Marstall ausgerichtet sind. Vielleicht könne man auch den Grünzug um die Burg herum weiterführen. "Auf jeden Fall sollte der Platz ein einheitliches Erscheinungsbild bekommen und müssen Sichtschneisen in Richtung Niederung geschlagen werden, damit man die Weite besser erleben kann", sagt Schäfer. Den ausgearbeiteten Planungsvorschlag gibt es zum Kulturausschuss.

Auch den Markt Linde könne man schöner gestalten, die Asphaltfläche durch kleve-typisches Pflaster ersetzen, schlägt scape vor. Kleve-typisch seien der rote Klinkerstein und Natursteine, die man überall auf den Wegen und Plätzen der Stadt finde. Die Borselstege solle man zum Platz schlagen, Park- und Fahrflächen besser sortieren. "Auf der Ecke gegenüber der Versöhnungskirche stelle ich mir einen Infopunkt vor, der aufzeigt, wie ich in die Stadt komme und wo ich was finde - denn wir sehen den Markt Linde als Entree in die Stadt", sagt der Landschaftsarchitekt.

Bleibt der Bereich vor der Volksbank als eines der neuen Verteilungszentren. "Hier kommen die Menschen vom Bahnhof oder von der Hochschule an, hier müssen wir Wegeverbindungen und Laufwege besser betonen", sagt Schäfer. Denn vor der Volksbank und der Deutschen Bank treffen die Achsen zur Hochschule, die zur Stadthalle, und vor allem die Achse vom Bahnhof in die Stadt aufeinander. "Das ist ein Verknüpfungspunkt, auf dem spannende Details, aber auch Punkte zum Ruhen in die verschiedenen Richtungen locken", sagt der Landschaftsarchitekt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort