Kleve Platz vor Bahnhof wird nicht bebaut

Kleve · Edmund Ricken (CDU) fand klare Worte im Bauausschuss: "Wir wollen auf der Grünfläche keine Häuser". Auch das Dreieck am zentralen Busbahnhof solle möglichst frei blieben. Diskussion über neues Baugebiet am alten Schlachthof.

 Die Grünfläche gegenüber dem Bahnhofsgebäude soll Grünfläche bleiben und nicht bebaut werden. Auch die Fläche am Busdreieck steht zur Diskussion.

Die Grünfläche gegenüber dem Bahnhofsgebäude soll Grünfläche bleiben und nicht bebaut werden. Auch die Fläche am Busdreieck steht zur Diskussion.

Foto: pegra

Die von der Stadtverwaltung angedachte großzügige Bebauung der Plätze vor dem Klever Bahnhof ist vom Tisch. Aber auch das noch im Plan stehende kleine Baufeld innerhalb des zentralen Busbahnhofes an der Bahnhofstraße wird von den Politikern in Frage gestellt. "Wir haben das alles hier nur zur Kenntnis genommen und werden das mit in die Fraktion nehmen. Wir stehen auch einem Gebäude am Busbahnhof skeptisch gegenüber: Wir werden es uns nicht einfach machen", sagt Edmund Ricken, Sprecher der CDU im Bauausschuss. Josef Gietemann (SPD) lehnte ebenfalls Gebäude gegenüber dem Bahnhof ab.

Zuvor hatte Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer den geänderten Bebauungsplan vorgestellt. Demnach soll das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude freigestellt werden. In einem Abstand von fünf Metern soll neben dem Denkmal ein dreigeschossiger Bau möglich sein. Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne) zeigte sich bei diesem Bau "argwöhnisch", ob das auch stimmig werde. Rauer verwies darauf, dass die Fläche für den Bau städtisch sei und man so als Eigentümer des Grundstücks Einfluss auf die Gestaltung nehmen könne.

Eigentümer des Geländes war die Stadt auch bei der Klimaschutzsiedlung, deren Gestaltung auf eher geteiltes Echo stößt. Dieser Bereich soll weiter entwickelt werden: Ein neuer Bebauungsplan sieht für die Fläche zwischen Willi-Brandt-Straße, Merowingerstraße, Stadionstraße und Lindenallee rund 30 Baufenster für die künftige Bebauung vor. Dass das direkte Nebeneinander von Einfamilien- sowie Doppelhäusern und einem massiven Geschosswohnungsbau im ländlichen Raum nicht einfach ist, hat man inzwischen bei der Verwaltung erkannt: Doch anstatt in dem Bereich den Geschosswohnungsbau zu reduzieren und Raum für die stark nachgefragten Einfamilien- und Doppelhäuser zu schaffen, hält die Bauverwaltung am Geschosswohnungsbau entlang der Stadionstraße mit einer Genehmigung von sechs Wohneinheiten je Baufenster fest. Das gilt auch perspektivisch für die Lindenallee, falls die dort stehenden Häuser einmal abgerissen werden. Stattdessen wurde der einst logisch fortgeführte Grünstreifen verlegt, der jetzt ohne Anschluss an das bereits vorhandene Gebiet unmittelbar hinter die Mehrfamilienhausbebauung gelegt wurde. Auch blieb Rauer auf Nachfrage von Wiltrud Schnütgen (Grüne) in seiner Aussage über die Geschossigkeit dieser Bauten eher schwammig: Die Politik hatte diese Häuser bereits von drei auf zwei Geschosse reduziert. Doch könnten aufgrund des Geländeunterschieds in Richtung der Einfamilien- und Doppelhäuser im Inneren des Geländes durchaus auch drei Geschosse entstehen und könnte auch das Dachgeschoss zu Zweidritteln genutzt werden, so Mitglieder des Ausschusses. Das wären dann optisch vier Geschosse in einem rechnerisch zwei geschossigen Haus. Andererseits, so Rauer, habe man die Höhe der Außenwände festgeschrieben. Die Politik will jetzt prüfen, wie man mit diesem Plan weiter umgehen soll.

Geändert hat die Stadt im Plan den Bereich der Gaststätte "Vier Winde". In einem Alternativvorschlag gehört sie wieder zum Bebauungsplan. Anne Fuchs (Offene Klever) mahnte an, den Bereich im Blick zu halten. Die alte Schlachthofsvilla soll Denkmal werden.

(RP)
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