Kalkar-Wissel Plötzlich ein Pflegefall

Kalkar-Wissel · Elise Lenzen (79) aus Wissel erlitt vor zwei Jahren einen Schlaganfall. Seitdem ist nichts mehr, wie es einmal war. Hilfe im Alltag bekommt sie von der Mobilen Pflege der Caritas. Bis zum Seniorentreff hat sie es allerdings noch nicht geschafft.

 Elise Lenzen (Mitte) und ihr Ehemann Horst sind dankbar für die Unterstützung durch die Mobile Pflege der Caritas, die ihr von der Leitung Elke Huber-Groenewald vermittelt wurden.

Elise Lenzen (Mitte) und ihr Ehemann Horst sind dankbar für die Unterstützung durch die Mobile Pflege der Caritas, die ihr von der Leitung Elke Huber-Groenewald vermittelt wurden.

Foto: CV Kleve

Elise Lenzen (79) lebt mit ihrem Ehemann Horst (82) und ihrem Hund in einem Haus mit Garten im Herzen von Wissel. Vor drei Jahren ist das Ehepaar von der Stadt Moers in den kleinen Kalkarer Ortsteil gezogen. Ihre Tochter wohnt unweit entfernt, was gerade im Alter eine wesentliche Rolle spielt. Vor zwei Jahren passierte allerdings das, womit niemand gerechnet hatte. Elise Lenzen bekam einen Schlaganfall.

Nach dem Aufenthalt in der Föhrenbachklinik mit Verlegung in das St.-Antoniuis-Hospital in Kleve folgte zunächst eine Reha. Danach stellte sich das Ehepaar die Frage, wie es zuhause weitergehen sollte. Sie brauchten Hilfe, zumal sich Elise Lenzen fortan mit einem Rollator fortbewegt. "Für uns ist die Caritas am stärksten bekannt, daher haben wir uns für sie entschieden", erklärt Horst Lenzen. Der Erstkontakt lief über Elke Huber-Groenwald, die den Standort der Mobilen Pflege in Kalkar leitet. In einem Beratungsgespräch wurde besprochen, wie Elise Lenzen versorgt werden kann. Nachdem diese in ihrer Pflegeeinstufung zurückgestuft wurde, kümmerte sich das Team um Huber-Groenwald um einen neuen Begutachtungstermin durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK), mit dem Erfolg, dass die Pflegestufe 2 erneut bewilligt wurde.

"Jeden Morgen kommt Schwester Susanne und hilft mir beim Waschen und Anziehen", erzählt Elise Lenzen, die ein vertrauensvolles Verhältnis zur Krankenschwester aufgebaut hat. Außerdem stellt die Caritas-Mitarbeiterin für das Ehepaar die wöchentliche Medikamenten-Dosette zusammen.

Das Ehepaar nutzt den Service "Essen auf Rädern" des Beginenhofes. Für die hauswirtschaftliche Unterstützung durch eine Reinigungskraft stehen sie auf einer Warteliste. Bisher werden diese Arbeiten durch ihren Ehemann wahrgenommen.

Mit ihrem Rollator hält sich Elise Lenzen meistens im Haus oder im Garten auf. Die Caritas-Mitarbeiterinnen haben ihr einen Hausnotruf empfohlen. Dadurch fühlt sie sich abgesichert, wenn ihr Ehemann gemeinsam mit ihrer Tochter Einkäufe erledigt oder mal nicht zuhause ist. "Bislang habe ich den Notruf nicht gebraucht", sagt sie und hofft, dass sie den roten Knopf am Armband ums Handgelenk nicht drücken muss.

Ihre Sicherheit muss die gelernte Köchin nach dem Schlaganfall zurückerlangen, da sämtliche Gewohnheiten im Alltag einschränkt sind. "Ich muss erst noch die Angst überwinden, um vielleicht wieder den Seniorentreff zu besuchen", sagt die 79-Jährige.

Denn gerade soziale Kontakte sind für das seit 58 Jahren verheiratete Ehepaar wichtig. Für etwas Abwechslung sorgt bereits eine Alltagsbegleiterin, die einmal wöchentlich den beiden einen Besuch abstattet. Sie unterhält sich mit ihnen und geht auf ihre Wünsche ein. Das Ehepaar legt dabei fest, wonach ihm ist.

(RP)
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