Kleve Pralle Euter, leere Kassen - Diskussion zur Milchmisere

Kleve · Die Milchbauern sind sauer: Sie bekommen für einen Liter Milch gerade noch 20 Cent. Damit können sie nicht einmal laufende Betriebskosten begleichen. Schließlich müssen täglich 418.886 nordrhein-westfälische Milchkühe gefüttert und gemolken werden.

Über das Thema wird am Mittwoch, 15. Juni, ab 19.05 Uhr, auf Haus Riswick diskutiert. Der WDR Hörfunk wird die Veranstaltung aufzeichnen und einen Tag später in der Reihe "Stadtgespräch" auf WDR 5, 20.05 Uhr, senden. Eingeladen sind nicht nur die Gäste auf dem Podium sondern alle Bürger, die sich für das Thema interessieren.

Derzeit zahlen Landwirte also bei der Milchproduktion kräftig drauf, müssen an ihre Ersparnisse. Land, Bund und EU diskutieren finanzielle Hilfen. Dabei hatten auch die 6883 Milchviehbetriebe in NRW auf gute Geschäfte gehofft, als die EU-Milchquote im April vergangenen Jahres wegfiel.

Jetzt droht im Zuge des freien, globalen Wettbewerbs nicht wenigen die Pleite. Ein Liter Wasser kostet inzwischen mehr als ein Liter Milch. Ist der Milchmarkt nur ein Indiz dafür, dass insgesamt was schief läuft bei der Lebensmittelproduktion, denkt man etwa ans immer billigere Schweinfleisch? Kann der Verbraucher guten Gewissens zu Billig-Milch und -Fleisch vom Discounter greifen oder greift das Höfesterben dann noch schneller um sich? Was muss getan werden, damit Bauern wieder faire Preisen bei Milch- und Fleisch erhalten?

Darüber diskutieren: Elmar Hannen (Landwirt mit Milchtankstelle und Ab-Hof-Vermarktung; engagiert beim Bundesverband Deutscher Milchviehhalter), Josef Peters (Milchviehhalter und Vorsitzender Kreisbauernschaft), Thomas Roeb (Wissenschaftler Uni Bonn-Sieg, früher Manager bei Aldi), Horst Bercker (Staatssekretär im NRW-Landwirtschaftsministerium).

(RP)
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