Kleve Prozess um versuchte Vergewaltigung ab Montag
Kleve · Der Angeklagte soll im Januar eine 23-Jährige nachts überwältigt haben. Ihr Vater kam ihr im letzten Moment zur Hilfe.
Es soll Rettung in letzter Sekunde gewesen sein: Offenbar hat ein Vater Anfang Januar seine damals 23 Jahre alte Tochter nur knapp vor einer Vergewaltigung bewahrt. Nun steht der Beschuldigte vor Gericht: Ein 24-jähriger Syrer muss sich wegen versuchter Vergewaltigung und Körperverletzung verantworten, im Ermittlungsverfahren hat er angegeben, sich an die Tat nicht erinnern zu können.
Am 9. Januar war die Frau nach einem Diskobesuch gegen 5.30 Uhr auf dem Weg nach Hause. Sie verließ die Party an der Van-den-Bergh-Straße und ging zum Bahnhof, um mit dem Taxi nach Hause zu fahren - soll dort aber keines erwischt haben. Also ging sie laut Polizei zu Fuß, auf der Emmericher Straße soll die 23-Jährige dann stadtauswärts einen Mann bemerkt haben, der die Straßenseite wechselte und hinter ihr herlief. Sie rief ihren Vater mit dem Handy zur Hilfe. Der damals 57 Jahre alte Mann setzte sich auf seinen Roller und fuhr seiner Tochter entgegen. Offenbar gerade noch rechtzeitig: Den Angaben der Beamten zufolge hatte der Angeklagte in der Zwischenzeit die Frau gegriffen, ihr ins Gesicht geschlagen, sie vom Gehweg gezogen und sich auf sie gelegt.
Der 57-Jährige sah die beiden dann abseits der Straße, laut Anklageschrift gelang es ihm, den Beschuldigten von seiner Tochter zu ziehen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Das Opfer wurde zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Der Angeklagte soll den damaligen Polizeiangaben zufolge offensichtlich alkoholisiert gewesen sein. Ihm wurden Blutproben entnommen.
Zum Hauptverhandlungstermin am Montag, 24. Juli, ist neben einem Sachverständigen auch das Opfer geladen. Zur Fortsetzung der Verhandlung zwei Tage später sollen acht weitere Zeugen gehört werden.
