Peter Wack, Vorsitzender Campus Cleve Qualitäts-Initiative der HSRW ist richtig

Kleve · Der Chef des Fördervereins Campus Cleve setzt auf mehr Absolventen aus der Region in den MINT-Fächern der Hochschule Rhein-Waal (HSRW). Der Bekanntheitsgrad soll durch internationale Veranstaltungen gefördert werden.

 Peter Wack, der Vorsitzende des Fördervereins Campus Cleve, hat noch viel vor.

Peter Wack, der Vorsitzende des Fördervereins Campus Cleve, hat noch viel vor.

Foto: Gottfried Evers

Herr Wack, Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl. Sie haben die Entwicklung der Hochschule Rhein-Waal begleitet, wie ist der Blick zurück angesichts zweier Präsidien?

peter Wack Als wir antraten, lagen die Planzahlen auf dem Tisch - sie kamen uns damals arg optimistisch vor, aber das war zu schaffen, so unser Eindruck. Dass wir sie so schnell geschafft haben, danken wir dem Gründungspräsidium um Frau Prof. Marie-Luise Klotz, die die Hochschule Rhein-Waal als internationale und innovative Hochschule etablierte.

Klotz' Nachfolgerin, Präsidentin Dr. Heide Naderer, ist angetreten, die Profile der Hochschule zu schärfen, die Qualität von Lehre und Forschung zu sichern . . .

Wack Die Qualitätsinitiative von Frau Dr. Naderer ist richtig und wichtig. Wenn wir die hohen Studentenzahlen - inzwischen sind es schon 4000 junge Männer und Frauen, die sich allein in Kleve eingeschrieben haben - halten wollen, müssen wir uns in der wachsenden Konkurrenz von anderen Hochschulen unterscheiden. Das Alleinstellungsmerkmal, das Frau Prof. Klotz damals mit den englischsprachigen Studiengängen als eine der ersten in Deutschland geschaffen hat, werden wir nach und nach verlieren. Schon jetzt ziehen deutschlandweit Universitäten und Fachhochschulen nach und bieten Studiengänge in Englisch an. Es wäre sehr gut, wenn sich die Hochschule, die auf diesem Feld innovativer Vorreiter war, zusätzlich als qualitativ hochwertig absetzen kann. Das will Frau Naderer ja erreichen.

HSRW-Präsidentin Naderer möchte Studenten aus den Niederlanden locken, da sind viele skeptisch . . .

Wack Ich glaube auch, dass es sehr schwer sein wird, aus dem Nachbarland junge Menschen für ein Studium im Kreis Kleve motivieren zu können. Aber der Versuch ist es wert. Wir werden als Förderverein überlegen, wie wir z. B. durch Veranstaltungen auf der niederländischen Seite für das Studium an der Hochschule Rhein-Waal werben können.

Sie haben Studierenden Fahrräder besorgt - heute ist das Welcome-Center in der einstigen Fahrradwerkstatt untergebracht. Wie geht es weiter?

Wack Die Fahrräder haben jetzt - und das ist eine gute Lösung - ihren Platz in der Parkgarage bekommen, die Werkstattarbeiten übernimmt das Theodor-Brauer-Haus. Die Hochschule braucht halt jeden Raum und kann das Hafenmeisterhäuschen sinnvoll nutzen. Wir hatten auch als Förderverein schon daran gedacht, das denkmalwerte Haus umzubauen - aber das überstieg damals unsere Möglichkeiten.

Die Hochschule muss Räume anmieten, sollte sie nicht bauen?

Wack Da ist das Präsidium vorsichtig: Es setzt darauf, zunächst Räumlichkeiten anzumieten und vorerst nicht zu bauen. Das ist angesichts des zu erwartenden Knicks der Studentenzahlen nicht falsch. Wenn Kleve die Zahlen dann immer noch halten kann, dann kann man auch immer noch bauen. Wenn die Qualitäts-Initiative von Frau Dr. Naderer greift, bin ich da sogar optimistisch.

Was plant Campus Cleve?

Wack In erster Linie wollen wir weiter dafür sorgen, dass junge Menschen aus der Region den Weg an unsere Hochschule finden. Gerade in den MINT-Fächern würden wir uns über mehr Absolventen aus der heimischen Region freuen. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen den Bekanntheitsgrad der Hochschule auch überregional und international zu fördern, z. B. durch ein internationales Symposium, eine Konferenz. einen Konstruktionswettbewerb oder ein Sport-Event. So suchen wir schon länger einen Platz für die sehr guten Cricket-Mannschaften der Hochschule, eine Wiese in Hochschulnähe, die mindestens 110 mal 90 Meter misst und die wir ausbauen könnten. Bei Konstruktionswettbewerben, wie bei den U-Booten von Prof. Megill, sind wir natürlich auch dabei. Für Vorschläge sind wir immer offen.

Die Aktion Studenten treffen Wirtschaft...

Wack . . . werden wir auf jeden Fall fortsetzen. Es gehört zu unseren Kernkompetenzen, Vertreter der Wirtschaft und die Studenten zusammenzuführen. Auch Unternehmensbesuche gehören dazu, wobei es uns am liebsten wäre, wenn solche Besuche in den Lehrplan eingebaut würden so hat beispielsweise Prof. Kisters mit einem Lehrgang einen Industriebetrieb besucht. Wir zeigen aber auch bei kleineren traditionellen Veranstaltungen wie dem Weckmannessen Flagge oder beim Aufstellen des Weihnachtsbaums.

Die HSRW hat drei Fördervereine, denken sie künftig an Zusammenführung?

Wack Nein. Wir sind der älteste Förderverein und konzentrieren uns im Kreis Kleve auf den Campus Cleve und die Beziehungen zur hiesigen Wirtschaft. Wir konzentrieren uns auf die Gegebenheiten vor Ort und verstehen uns als selbstdenkender Verein, der auch selber Projekte anstößt und nicht nur darauf wartet, von anderen angesprochen zu werden. Dann setzen wir natürlich auf die Unterstützung des Präsidiums. Natürlich sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern und Sponsoren. Unser Förderverein hat den Vorteil, dass wir über eine hervorragende Geschäftsstelle verfügen, die den Verein nichts kostet, so dass alle Zuwendungen unmittelbar für unsere Ziele ausgegeben werden können.

Danke für das Gespräch.

DIE FRAGEN STELLTE RP-REDAKTEUR MATTHIAS GRASS

(RP)
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