Kleve-Kellen Realschüler lernen jetzt mit dem iPad

Kleve-Kellen · Der Förderverein hat die Karl-Kisters-Realschule in Kellen mit 16 Tablets, sieben Beamern und einem großen Monitor ausgestattet. Die mobilen Rechner werden im Unterricht eingesetzt, außerdem beim Erstellen der Schülerzeitung.

 Schüler, Lehrer und Fördervereinsvertreter der Karl-Kisters-Realschule sind begeistert von den neuen Tablets.

Schüler, Lehrer und Fördervereinsvertreter der Karl-Kisters-Realschule sind begeistert von den neuen Tablets.

Foto: Gottfried Evers

Die Zeit, die es braucht, bis ein Lehrer ein Tafelbild erstellt hat, nutzt so mancher Schüler gerne, mit seinem Sitznachbarn "Schiffe versenken" zu spielen oder, im besten Fall, um schon mal seine Hausaufgaben zu machen. An der Karl-Kisters-Realschule in Kellen dürfte dies künftig schwerer werden, denn dort können die Lehrer statt auf Kreide jetzt auf Beamer, Tablets und Whiteboards zurückgreifen. Und damit lässt sich vieles deutlich schneller erledigen.

Möglich machte dies der Förderverein der Realschule. Rund 30.000 Euro haben die Mitglieder in die Anschaffung der modernen Technik investiert. Die Schule verfügt nun unter anderem über Beamer in allen Klassenräumen, 16 Tablet PCs und einen großen Monitor, der den Stundenplan für alle Schüler digital anzeigt.

Ausschlaggebend für das Engagement des Fördervereins war ein Artikel in der RP darüber, dass die weiterführenden Schulen in Kleve bei der Digitalisierung hinterher hinken. "Wir hatten zwar schon länger auf der Agenda, dass wir die Karl-Kisters-Realschule da noch weiter nach vorne bringen wollen, aber der Artikel hat den Stein richtig ins Rollen gebracht", sagt der Fördervereinsvorsitzende Jürgen Schröter. Er freut sich gemeinsam mit Schulleiter Hubert Wanders und dem ganzen Kollegium, dass die Karl-Kisters-Realschule nun über modernste Lernmittel verfügt.

Lehrerin Sharmila Rücker will die 16 iPads schon bald im Sozialwissenschaftsunterricht einsetzen. "Das ist ein großer Fortschritt. Gerade wenn etwas Wichtiges in der Welt passiert wie etwa die Wahl von Donald Trump zum amerikanischen Präsidenten, kann man diese Informationen online schnell einholen und sie zum Thema im Unterricht machen. Lutz Krone, Lehrer für Mathematik, Physik, Informatik und Datenschutzbeauftragter aller Schulen im Kreis Kleve, findet, dass der Einsatz der Tablets die Medienkompetenz der Schüler erhöht. "Viele junge Menschen denken, die Geräte seien dafür da, herumzudaddeln. Wir zeigen den Schülern, dass man damit wirklich arbeiten und sie zum Lernen nutzen kann", sagt Krone.

Schulleiter Hubert Wanders denkt auch an das große Team der Schülerzeitung "notenfrei". "Die Tablets eignen sich perfekt zum Recherchieren", sagt Wanders. Und im Unterricht seien sie zusammen mit dem Whiteboard eine "perfekte Ergänzung zu Tafel und Kreide".

Jetzt wollen die Lehrer nach und nach ein umfassendes pädagogisches Konzept für die Nutzung der neuen Geräte im Unterricht erarbeiten. "Wir müssen auch lernen, wie wir die Tablets möglichst effektiv im Unterricht einsetzen können, das geht nicht von heute auf morgen", betont Krone.

Wenn sich die Lehrer der Karl-Kisters-Realschule noch etwas wünschen dürften, wäre dies eine schnelle, verlässliche Internetleitung und eine drahtlose Verbindung in jedem Klassenzimmer. "Die Internetverbindung könnte besser sein", sagt Wanders. Außerdem liegen bislang nur Netzwerkkabel, die Funkverbindung zu den Tablets erstellt ein Synchronisationsserver in einem Transportbehälter. Das ist eher umständlich.

Die Schulleitung und der Förderverein hoffen, dass die Stadt Kleve sie bei der weiteren Digitalisierung unterstützt, denn auch die Mittel eines Fördervereins seien nicht unendlich, betont der Vereinsvorsitzende Schröter.

(RP)
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