Kleve/New Rekordsumme für Gemälde von Govert Flinck

Kleve/New · York Das Auktionshaus Christie's erzielte bei einer Versteigerung für das Gemälde "Alter Mann an einer Brüstung" des in Kleve geborenen Rembrandt-Schülers Govert Flinck 10,3 Millionen US-Dollar, rund 9,5 Millionen Euro. Das Bild ist mit "G. flinck" signiert und auf 1646 datiert. Das 70 mal 61 Zentimeter große Gemälde war mit einem Los von zwei bis drei Millionen US-Dollar in die Versteigerung gegangen. Der Hammer fiel dann aber erst bei der rekordverdächtigen Summe von 9,5 Millionen Euro.

 Das Auktionshaus Christie's erzielte für den "Alten Mann an einer Brüstung" (Ausschnitt) von Govert Flinck in New York eine Rekordsumme.

Das Auktionshaus Christie's erzielte für den "Alten Mann an einer Brüstung" (Ausschnitt) von Govert Flinck in New York eine Rekordsumme.

Foto: mgr

Erst 2015 hatte die große Einzelausstellung des Barockmalers zu dessen 400. Geburtstag im Klever Museum Kurhaus Kleve für Aufsehen gesorgt. "Es war die erste Einzelausstellung seit 50 Jahren, zudem die zweite überhaupt", blickt die sichtliche stolze Valentina Vlasic auf die von ihr kuratierte Ausstellung zurück. Man habe ihn vor zwei Jahren quasi wiedererweckt, sagt Vlasic mit einem Augenzwinkern. Der mächtige Katalog zur Ausstellung habe das Museum in die ganze Welt verkauft. "Der Katalog gilt schon jetzt als Standardpublikation", sagt sie. Es sei schön, zu sehen, dass jetzt, zwei Jahre nach der Ausstellung, Ein Flinck-Bild bei einer Versteigerung fast das fünffache des Loses erreiche. Kleve hatten seinen großen Maler-Sohn geehrt mit einer Ausstellung, zu der viele Leihgaben aus den großen Museen Europas nach Kleve kamen. Der in Kleve geborene Rembrandt-Schüler, den der niederländische Dichter Vondel als "Kleefse Apelles" betitelte, verkaufte zu Lebzeiten besser, als sein Lehrer. Zudem bekam er den Auftrag, das Stadtpalais der Könige der Niederlande in Amsterdam künstlerisch ausstaffieren zu können. Ein Auftrag, den Flinck nur in Teilen erfüllen konnte - er starb während der Arbeiten an den großen Wandgemälden in dem Schloss. In die Ausstellung kamen 2015/16 über 10.000 Besucher nach Kleve in das Museum. Eine Ausstellung, die aufgrund der hohen Transport- und Versicherungskosten nicht alle Tage von einem kleinen Museum wie Kleve gestemmt werden kann. Zumal wenn sie so umfassend ist, wie die Klever Ausstellung war.

Der Sammlungskatalog des Klever Museums "Mein Rasierspiegel" listet zwei Flinck zugeschrieben Gemälde im Fundus des Klever Hauses: Bildnis eines Mannes von 1640 und Bildnis einer Frau von 1657. Dazu ein Bild "Merkur, Argus und Jo", das vermutlich eine Studie zu einem anderen Gemälde ist.

(RP)
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