Kleve Rheinlandtaler für Gerard Lemmens

Kleve · Inge Verweyen schlug den Nimwegener Kunsthistoriker, Mitarbeiter im Haus Koekkoek und ehemaliges Mitglied im Vorstand der Koekkoek-Stiftung für die Verdienstmedaille des Landschaftsverbandes Rheinland vor.

 Gerard Lemmens im Klever Haus Koekkoek.

Gerard Lemmens im Klever Haus Koekkoek.

Foto: Gottfried Evers

Viele kennen seine Texte: profund, verständlich und mit Liebe zur Kunst- und Kulturlandschaft entlang Rhein und Waal, diesseits und jenseits der Grenze, geschrieben. Mittelalter, niederländische Romantik, Barock – Zeiten in denen sich Gerard Lemmens bestens auskennt. Erst jüngst schrieb er zusammen mit Guido de Werd am Katalog über die Dominikaner in Kalkar. Er steuerte seine Kenntnisse zum Katalog zur großen Holthuis-Ausstellung dazu, ebenso wie er zu den unverzichtbaren guten Geistern im Haus Koekkoek gehört. Jetzt soll Gerard Lemmens den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland bekommen. Das teilte Inge Verweyen, für die Kreis Klever CDU in der Landesversammlung, gestern mit. Die Klever Politikerin hat den Mann der grenzüberschreitenden Künste für den Taler vorgeschlagen.

"In der Stiftung B.C. Koekkoek-haus gehörte Lemmens lange zum Vorstand", sagt Inge Verweyen. Er schied kürzlich allerdings mit Dr. Ulf Hientzsch altersbedingt aus dem Vorstand der Koekkoek-Stiftung. Aber er wird weiter in dem Palais zu finden sein, das ihm so am Herzen liegt. Wegen der Kunst Koekkoeks, die hier die Freunde der niederländischen Romantik über die Grenzen hinweg vereint. Ebenso, wie er vom Mittelalter begeistert war, als die alten Meister und ihre Auftraggeber, die Gilden, nicht vor Grenzen halt machten, um für ihre Kirchen die besten Künstler Europas zu bekommen.

Verbunden mit Kleve ist der Niederländer seit den 1960er Jahren, als er die Ausstellung "Johannes Teyler. Niederländischer Farbendruck um 1700" vorbereitete, die vom damaligen Klever Museumsdirektor Dr. Friedrich Gorissen übernommen wurde, so Inge Verweyen. Als 1974 das Nimweger Museum Commanderie van Sint Jan startete, war er der erste Direktor des kleinen Hauses hoch über der Waal. 25 Jahre leitete er das Museum und gehörte zu den Männern, die die Zusammenlegung der Commanderie mit dem archäologischen Museum Kam vorbereiten. Die beiden Häuser zogen zusammen in den modernen Berkel-Bau vor den Valkhof. Heute heißt das deutlich gewachsene Museum "Het Valkhof". Der "Valkhof" eröffnete im September 1999. Es ist zugleich das Jahr der Verabschiedung Lemmens als Museumsdirektor. 25 Jahre hatte er das kulturelle Leben in Nimwegen und der Provinz Gelderland mitgeprägt, saß in etlichen Kommissionen. Das Ende der beruflichen Tätigkeit in Nimwegen war der Beginn seiner kunsthistorischen Arbeit für Kleve: 1999 trat er in den Koekkoek-Stiftungsvorstand ein. 2008 war er an der Übernahme von Schloss Gnadenthal durch die Stiftung "Geldersch Landschap en Geldersche Kasteelen" beteiligt. Für Lemmens galt die Prämisse, dass dieses deutsch-niederländische Kleinod mitsamt Park erhalten bleiben muss.

Gerard Lemmens ist wie Guido de Werd Ritter des Ordens Oranien-Nassau, wurde mit der Martens van Sevenhoven-Medaille für Verdienste um den Geldrischen Kulturbesitz ausgezeichnet und ist Träger der Numaga-Medaille.

(RP)
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