Kleve Richtfest für das Klever Rathaus

Kleve · Der Dachstuhl auf dem neuen Rathausbau für Kleve steht. Das 11,6-Millionen-Euro-Projekt wächst zügig empor, die Arbeiten sind zeitlich und finanziell im gesteckten Rahmen. Der Einzug wird aber nicht vor dem Jahr 2016 sein.

 Bürgermeister Theo Brauer und Zimmermann Martin Aengenheyster beim Richtspruch, während der Richtkranz am Kran emporgezogen wird.

Bürgermeister Theo Brauer und Zimmermann Martin Aengenheyster beim Richtspruch, während der Richtkranz am Kran emporgezogen wird.

Foto: KDS

Andreas Kühns Blick schweift prüfend über die Fassaden des Rathauses, das Ständerwerk des Dachstuhls, den noch betonfarbenen Ratstrakt. Der Architekt der Planungsgemeinschaft "Rathaus Kleve" Astoc-Lorber-Paul steht mit verschränkten Armen vor dem 11,6-Mio-Euro-Großprojekt der Stadt Kleve, das er federführend geplant hat, während der Richtkranz empor schwebt und Zimmermann Martin Aengenheyster hoch oben auf dem Gerüst neben Kleves Bürgermeister Theo Brauer seinen Richtspruch in Richtung der Festgäste ruft. Dunkel erhebt sich der große Bau - alles ist Ton in Ton, nicht ohne Eleganz.

Die Verklinkerung teilt immer noch die Gemüter - doch selbst Klinkergegner Michael Bay (Grüne) räumt ein, dass der Bau in sich stimmig sei und er Frieden mit den Steinen gefunden habe. Propst Johannes Mecking lobt den Übergang zum alten Klosterbereich. Das alte und das neue Gebäude seien sehr schön angebunden. Man bemühe sich auch, dass künftig die ältesten Teile des Klosters, die sich bisher hinter Gestrüpp verbargen, besser sichtbar werden, sagte Mecking.

Der Rathausneubau ist auf den Grundmaßen des alten Rathauses wieder errichtet und schließt an den Altbau an, der saniert wird. Große Fenster sollen Licht in die Büros bringen, die wie zuvor von einem innenliegenden langen Flur erschlossen werden. "Wir konnten unter der gleichen Firsthöhe eine Etage mehr unterbringen", erklärt Kühn. Über drei Klinkeretagen sitzt die vierte Etage, die außen mit Metall verkleidet wird. Das Metall hat einen Farbton, wie die Fenster. Darüber liegt das ausgebaute Dachgeschoss.

Kühn hatte zum dunklen Klinker geraten. Der Klinker mache die einfache, schlichte Fassade lebendiger als ein Farbanstrich. Zudem gibt ein Stein dem Bau Struktur und vor allem aber Langlebigkeit. Jetzt sei noch die Gestaltung, der "Charakter der Außenanlage eminent wichtig", sagt der Architekt.

Nach dem Richtfest geht der Rathausbau jetzt zügig weiter, sagt Frank Smola von der Tönnissen GmbH, die das Rathaus baut. Als nächstes wird der Dachdecker die Ziegel auflegen. Gleichzeitig werden der Anbau mit Ratssaal verklinkert und die Fenster eingebaut. "Wenn das Gebäude ,dicht' ist, kommt der Putzer", sagt Smola. Das soll in vier Wochen sein. Die Aluminium-Fenster bleiben solange mit den grünen Plastikplanen verhängt, bis die Steine verfugt sind. In vier Wochen beginnt dann auch der Innenausbau. Auch das alte Brunnenhaus ist inzwischen entkernt. Es wird ausgebaut und bekommt neue Fenster. Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer rechnet dennoch mit einem realistischen Einzugstermin nicht vor "Anfang 2016". Der Innenausbau sei eben langwierig. Kleves Bürgermeister Theo Brauer, der in seiner Amtszeit den überfälligen Um-/Neubau angestoßen hatte, wird das Rathaus, das dann nach der Bürgerbefragung doch ein Teilneubau auf altem Grundriss wurde, in seiner Amtszeit nicht mehr eröffnen können. Sein Dank galt beim Richtspruch den Planern und vor allem Petrus für das stets gute Wetter. "Das wird ein funktionierender, schlichter Rathaus-Bau", sagte Brauer.

(RP)
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