Bedburg-Hau Richtfest für die Zukunft der LVR-Klinik

Bedburg-Hau · 23 Millionen Euro investiert der Landschaftsverband Rheinland in den Ausbau der LVR-Klinik in Bedburg-Hau. Sechs Monate nach der Grundsteinlegung war nun Richtfest.

 Polier Smajl Rexhaj prostete den Gästen noch zu, bevor er das Glas an der Wand des Rohbaus zerdepperte. In einem Jahr soll der Erweiterungsbau für die LVR-Klinik bezogen werden.

Polier Smajl Rexhaj prostete den Gästen noch zu, bevor er das Glas an der Wand des Rohbaus zerdepperte. In einem Jahr soll der Erweiterungsbau für die LVR-Klinik bezogen werden.

Foto: van Offern

Schmale Betonsäulen umstehen den hellen Innenhof, licht bis unter die Decke. Noch ist dort alles grau in grau, doch wenn der Großbau des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für die LVR-Klinik Bedburg-Hau am Johann-van-Aken-Ring in dem Tempo wie bis jetzt weitergebaut wird, zieht dort bald buntes Leben ein.

Vor sechs Monaten wurde für den 23-Millionen-Euro-Bau der Grundstein gelegt, gestern war Richtfest. Polier Smajl Rexhaj von der ausführenden August-Prien-Baugesellschaft zerdepperte das Schnapsglas gekonnt an der grauen Wand, auf dass es dem Bau Glück bringe. Rexhaj sprach als Polier den Spruch, weil der Flachdachbau keinen Dachstuhl und somit auch keinen Zimmermann hat. Angesichts der feinen Säulen aus Beton, so der Polier, dürfe man sich auf ein schönes Haus freuen. Ein schönes Haus zum Wohle der Kranken, so der Richtspruch.

Es wird ein Haus, das vor allem neusten Ansprüchen gerecht wird - sowohl bautechnisch wie auch im Sinne der Therapie. Im Passivhausstandard ausgeführt, mit lichten, hell verglasten Innenhöfen. Die mit Säulen umstandenen Höfe sollen Licht in die Flure bringen. Mit einem zwei Etagen hoch verglasten Eingangsbereich und mit einer Cafeteria, die bei schönem Wetter auch draußen Plätze bietet. Das 108 Meter lange Haus entlang des Van-Aken-Rings wird 78 Betten für vier Stationen beherbergen, der dreigeschossige Verbindungsbau zur Föhrenbachklinik hat im ersten Obergeschoss eine gerontopsychiatrische Tagesklinik mit 14 Plätzen und darüber die Arzt- und Therapeutenzimmer. "Die gesamte Region kann sehen, was sich hier in der LVR-Klinik Bedburg-Hau tut. Dieser Bau ist für uns ein Zeichen der Wertschätzung des Standortes wie der Mitarbeiter der LVR-Klinik, die eigentlich nur in einem modernen Haus das leisten können, was die Berufsehre vorgibt", sagte Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen über den Neubau in seiner Gemeinde, nachdem der kaufmännische Direktor der LVR-Klinik, Stephan Lahr, die Gäste begrüßt hatte.

Man habe im Vorfeld alle Möglichkeiten geprüft, was man mit dem Haus 50 machen kann, das durch das neue Haus 56 ersetzt werden wird, sagte Detlef Althoff, LVR-Dezernent Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, Umwelt und Energie. Da Haus 50 nicht sanierungsfähig gewesen sei, habe man sich für einen Neubau entschieden. Der wird künftig auch die 24 Stunden am Tag besetzte Pforte hinterm verglasten Eingang für die Notaufnahme haben.

Man habe beim LVR, unter dessen Regie der von Sander und Hofrichter Architekten entworfene Bau hochgezogen wird, auch an die Zukunft gedacht, erklärte Althoff. Denn der zweigeschossige Bau ist statisch so ausgelegt, dass er über seine gesamte Länge um eine Etage aufgestockt werden kann. Natürlich seien der Neubau und auch die Zuführung barrierefrei, es gibt entsprechende Raumgrößen und die nötigen Aufzüge. "Ein lange geplantes Vorhaben zur Verbesserung der psychiatrischen Versorgung vor Ort wird nun jeden Tag sichtbarer", sagte Althoff und freute sich nicht zuletzt über den bis jetzt eingehaltenen Zeit- und Kostenrahmen.

(RP)
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