Kleve Ritter und das vierte Element

Kleve · Er ist zum blonden Ritter ernannt worden. Sein Part: Die Burg entdecken. Sein Auftraggeber: Eberhard Killemann, seines Zeichens Räuberhauptmann und Regisseur. Um es vorwegzunehmen: Kleve ist nicht als Schauplatz für einen mittelalterlichen Film auserkoren worden, wohl aber als Tribüne des ausgelassenen närrischen Treibens. Dies stellte die Flying Familli im Kolpinghaus unter dem Motto „Hört es effkes“ unter Beweis.

Eberhard Killemann hatte mit dem Sprechspiel „Der Räuberhauptmann“ die Lacher auf seiner Seite. Doch nicht nur Ritter, Räuberhauptmänner und brennende Burgen konnten die Klever begeistern: Auch der Klever Prinz Aloys der Paradiesische ließ das Stimmungsbarometer steigen. „Klasse, wie ihr drauf seid! Hier ist eine Superstimmung!“, stellte der Prinz schon zu Beginn fest. Ein „Heimspiel“ hatte die Klever Prinzengarde, die Familli Teenies, welche für einen Abend zu ihrer Heimatbühne zurückkehrten. Die besondere Beziehung zu der Flying Familli unterstrich der Prinz auch bei der Ordensvergabe. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit!“, erklärte der Paradiesische, als er Präsident Theo Kesper den Orden verlieh.

Ebenfalls vom Prinzen ausgezeichnet und dieses Jahr zum ersten Mal mit einer Bütt im Programm vertreten, war Sebastian Fischer. Der Nachwuchsnarr gewährte in seinem karnevalistischen Debüt „enne Scholjong“ Einblick in den Alltag eines Schülers. Nachdem das Publikum verstanden hatte, warum Tiger eine Sauklaue haben, das vierte Element Cognac heißt und er Klassenbester ist, zeugte der Applaus davon, dass dieser Schuljunge das erste, aber sicher nicht das letzte Mal auf der Bühne gestanden haben wird.

Mit fliegenden Beinen wirbelten die Familli Wölkchen über die Bühne. Die Familli Kids nahmen das Publikum mit ins Flugzeug zu einer tänzerischen Reise rund um die Welt. Unter dem Motto „Disco“ wurden die „Flotten Bienen“, zwar nicht auf Händen, aber auf Schultern in den Saal getragen und ließen ihr Können sehen.

Spätestens als Sandra Kuziekowski „Du hast mich 1000 mal belogen“, gefolgt von dem Klassiker „Que sera“, sang, saß das Publikum nicht mehr, sondern stand, schunkelnd oder klatschend beim Nachbarn eingehakt, und sang mit.

(RP)
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