Kalkar/Emmerich "Rocco's" ist jetzt einmalig

Kalkar/Emmerich · Familie Ronga hat nach einer Renovierung ihr Restaurant in Kalkar wieder eröffnet. Ihr zweites Lokal an der Emmericher Rheinpromenade wurde geschlossen. Kleve wäre als Standort eine Alternative.

 Nello und Rocky Ronga (v. l.) in ihrem renovierten Kalkarer Lokal, das seit Mittwoch wieder geöffnet ist.

Nello und Rocky Ronga (v. l.) in ihrem renovierten Kalkarer Lokal, das seit Mittwoch wieder geöffnet ist.

Foto: Gottfried Evers

Das Essen und dementsprechend auch der Ruf sind ausgezeichnet: Die Chance, in dem italienischen Restaurant "Rocco's" enttäuscht zu werden, ist gering. Seit Jahren stellt die Küche des Hauses unter Beweis, dass zwischen Pizza und Pizza ein enormer Unterschied besteht.

Zuletzt war das Gastronomieobjekt, das sich am historischen Kalkarer Marktplatz befindet und von der Familie Ronga geführt wird, einige Tage geschlossen. Die wildesten Gerüchte kursierten rund um die kurzzeitige Schließung, da gleichzeitig das zweite Lokal in Emmerich aufgegeben wurde. Ärger mit dem Finanzamt, Drogen-Geschäfte, Familienstreit - einer soll die Frau des Bruders ausgespannt haben - bis hin zu Geldwäschevorwürfen - "alles völliger Blödsinn. Das sind gestreute Diffamierungen", sagt Inhaber Nello Ronga (64). Man habe lediglich renoviert, so der 64-Jährige. Zusammen mit seinen Söhnen Carlo (40), Rocky (33) und Daniele (31) führt er die Gastronomie, in der die Küche seit Mittwoch wieder warm ist. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde unter anderem auch die Zahl der Plätze leicht auf jetzt 100 erhöht. Vor zehn Jahren hatte Nello Ronga, der aus Krefeld an den unteren Niederrhein kam, sein erstes Restaurant in Emmerich eröffnet, später kam dann Kalkar hinzu. Zum Jahreswechsel wurde das Objekt an der Rheinpromenade geschlossen. An der mangelnden Auslastung lag es nicht, dass sich die Italiener von der besten Lage, die Emmerich zu bieten hat, verabschiedet haben. "Der Grund dafür sind gescheiterte Pachtverhandlungen", sagt Nello Ronga. Man habe sich lange unterhalten, jedoch mit einem unzufriedenen Ergebnis, so der 64-Jährige. Wie bei Pachtverhandlungen üblich, ging es ums Geld. "Wir sollten einen langfristigen Vertrag unterschreiben, der jedoch nicht zu unseren finanziellen Vorstellungen passte", betont der Gastronom. Von den Gästen konnte man sich nicht verabschieden, da lange nicht geklärt war, ob es an der Promenade weitergeht. Größere Sorgen muss sich die Stammkundschaft jedoch nicht machen, dass in absehbarer Zeit auch der Betrieb in Kalkar den Weg alles Irdischen geht. Hier gibt es einen langfristigen Mietvertrag. "Wir sind mindestens noch zehn Jahre hier", sagt der 64-Jährige. Das Stammpersonal wird mit nach Kalkar wechseln. Vieles aus Emmerich wird übernommen. Dazu zählen etwa auch dort erworbene Gutscheine, die jetzt im "Rocco's" am Marktplatz angenommen werden. Einziges Problem dürfte jetzt sein, einen Platz zu bekommen, um diese einlösen zu können.

Die Rongas bedauern den Abschied von der Hafenstadt, zumal man in jüngerer Vergangenheit ordentlich in die Ausstattung des Lokals investiert hatte. Man könne sich jedoch vorstellen, irgendwann wieder in Emmerich etwas Neues zu eröffnen.

Dass ein zweites Standbein jedoch nicht zwangsläufig wieder auf der anderen Rheinseite stehen muss, offenbart der 64-Jährige. "Kleve ist eine interessante Stadt, da haben wir uns schon einmal umgeschaut. Nur müssen eben auch die Rahmenbedingungen stimmen. Eine hervorragende Lage ist eine Grundvoraussetzung."

(jan)
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