Kalkar Rochus-Tracht in Kalkar

Kalkar · Ein altes Pestversprechen wird in Kalkar jedes Jahr Mitte August getreu eingehalten: An diesem Sonntag zieht wieder die Prozession mit der Rochus-Figur durch Kalkars Straßen. Von der Pest war Kalkar im 14., 15. und 16. Jahrhundert in besonderer Weise betroffen. Zwischen 1493 und 1545 starben 1475 Menschen an der Pest. Im Jahr 1599 wurde mehr als ein Drittel der Bevölkerung - 1500 Menschen - Opfer der Epidemie.

 Die aus Holz geschnitzte Figur des Heiligen Rochus, die in der Kalkarer Nicolai-Kirche steht.

Die aus Holz geschnitzte Figur des Heiligen Rochus, die in der Kalkarer Nicolai-Kirche steht.

Foto: Kirchengemeinde

Schon 1510 wird der heilige Rochus in Kalkar zum ersten Mal zum Schutz vor Krankheiten angerufen. Neben dem wöchentlichen Segen und dem Gebet für die Kranken in jeder Freitagsmesse vor dem Siebenschmerzenaltar zieht seitdem am Sonntag nach dem 16. August, dem Gedenktag des Heiligen, die Pfarrgemeinde durch Kalkar. Dabei wird eine Figur des heiligen Rochus von den Bruderschaften getragen. Die Verehrung des heiligen Rochus ist keine rückwärtsgewandte Geschichtsbetrachtung. Auch heute haben Menschen Angst vor Epidemien. Am Sonntag, 21. August, beginnt die Rochustracht um 10 Uhr in St. Nicolai mit dem Pestsegensgebet. Anschließend zieht die Prozession betend und aus dem Gotteslob singend mit der Rochus-Figur über die Monre- und Grabenstraße bis zum Kesseltor und zurück nach St. Nicolai. In diesem Jahr tragen die Georgi-Brüder die Statue des Heiligen. Es schließt sich die 11 Uhr-Messe an, die in diesem Jahr von Professor Jürgen Jamin zelebriert wird. Zum Gebet für die Kranken und alle, die pflegen und betreuen, lädt die Heilig-Geist-Gemeinde auch überregional nach Kalkar an diesem Sonntag ein: Treffpunkt 10 Uhr in St. Nicolai.

(RP)
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